Blog (Archiv)

Finanzielle Allgemeinbildung 

Workshop in Porto / Portugal, 01.-05.04.2023

Was ist Inflation? Wie kann ich mit meinem Geld besser zurechtkommen? Was macht eine Bank? Was ist Geld? Sollte ich weiter Bargeld benutzen? Und was hat das alles mit Demokratie zu tun?

Zu diesen und weiteren Fragen kamen Kolleg/innen aus Bulgarien, Deutschland, Portugal und der Slowakei zu einem Workshop zusammen.  Sie testeten mehrere Apps zur Kalkulation und Übersicht über eigene Finanzen. Sie diskutierten (betriebs-)wirtschaftliche, psychologische, rechtliche und politische Aspekte der finanziellen Allgemeinbildung. Und sie erlebten in einem Simulationsspiel zur Verteilung von Geld, was soziale Ausgrenzung bedeuten und welche Spuren die Gleichgültigkeit von Menschen der Mittel- und Oberschicht hinterlassen kann. Sie entwickelten außerdem Szenarien für Workshop-Einheiten zum Beispiel zur Aufnahme eines Kredits.

Im Juli findet der nächste Workshop statt. In Berlin. 🙂

 

Chancengleichheit in der Berufsbildung

Projekttreffen in Köln, 23.-25.03.2023

Sechs Länder, eine Frage: Im Rahmen der europäischen Kooperation „EQUITY“ stellten sich Kolleg/innen der Partnerorganisationen (Schulen und NGOs) die Frage: Wie kommen wir in der Berufs- und Schulbildung unserer Länder einer Chancengleichheit von Menschen mit Migrationserfahrung näher? Am Ende des dreijährigen Projekts sprachen sie bei dem Abschlusstreffen in Köln über die Curricula, die in den letzten Monaten erarbeitet und getestet wurden, sowie über das Feedback von Lehrenden und Lernenden dazu. Das Berufskolleg Köln passte gut als Seminarort, ist es doch Adresse einer der Zielgruppen, für die Bildungsmaterialien gedacht sind. Nicht mehr lang, und die Anregungen können von allen Interessierten über die Projekt-Website heruntergeladen werden.

Klärwerk, Oase, Gesundbrunnen

DIALOG-Café am 31. Januar 2023

Das musste erst einmal geklärt werden: „Ich habe dich vermisst.“ Diesen Satz in Syrien   n i c h t   zu sagen, wenn man jemanden eine Weile lang nicht mehr gesehen hat, ist unhöflich. In Deutschland wiederum kann es heikel sein, anderen mitzuteilen, dass man sie vermisst hat, vor allem, wenn man sich kaum kennt. Gut zu wissen, dann werden solche Sätze nicht als aufdringlich interpretiert.

Neben Glückskeksen, der chemischen Zusammensetzung der Kreidefelsen auf Rügen und Ideen für weitere Projekte stand dann das Wasser im Mittelpunkt. Ein einfaches Brainstorming ergab eine Fülle an Worten. Einige davon wurden gewählt und dargestellt: Oase, Wellenreiter, Klärwerk, im Fluss sein, schwimmen, Gesundbrunnen und weitere. Die bewegten Bilder sind erste Elemente einer Szene, die wir entwickeln und im Mai einer Gruppe von Interessierten aus Bulgarien, Griechenland und Italien in Sofia / BG vorstellen. Im Rahmen unseres Projekts zum Klimawandel und ökologischen Fragen.

Feedback: „Wir haben viele neue Wörter gelernt.“ „Es hat wieder großen Spaß gemacht.

Arbeit an der Lernplattform zum Thema Arbeit

Transnationale Besprechung in Wexford/Irland, 25.-27. Januar 2023

Wenn Kolleg/innen aus sechs Partnerorganisationen in Deutschland, der Tschechischen Republik, Spanien, Polen, Österreich und Irland zusammenarbeiten, gibt es einigen Abstimmungsbedarf. So haben sie sich zusammengesetzt und über bereits Erreichtes sowie die nächsten Schritte für die Erstellung einer Lernplattform zu verschiedenen Aspekten der „Arbeit von morgen“ im Kontext tiefgreifender gesellschaftlicher Wandlungsprozesse beraten. Im Unterschied zur bereits erstellten Lernplattform „Frischer Wind für die Ökonomie“ sollen die Kurse diesmal mehr audiovisuelle Elemente enthalten. Das Team der spanischen Partnerorganisation übernimmt die Erstellung der Materialien, gemeinsam arbeiten wir daran, sie in diese „Sprache“ zu „übersetzen“. Und dann natürlich in alle Sprachen der beteiligten Organisationen. Resilienz – das Thema dieses Projektes zur „Kultivierung ökonomischer Allgemeinbildung für resiliente Arbeit in Europa“ – wurde in ihren verschiedenen Facetten diskutiert. Und auch gespürt, denn den Ort und die Menschen in Südirland zu erleben, war eine Wohltat.

 

Wir wünschen …

Die einen freuen sich auf Opulenz, andere halten es betont schlicht: Weihnachten verheißt viel Gutes und fordert auch heraus. Der Weihnachtskommerz gerät zum Sinnbild für Entfremdung und Sinnentleerung in modernen Gesellschaften. Dies mag anregen, dem Fest selbst einen Sinn zu geben.
Wir wünschen Ihnen und euch, dass Sie / ihr ein wenig den Zauber von Geburt und Geboren werden verspüren, Freude, Hoffnung, Liebe und Licht erfahren / erfahrt – gemeinsam mit Vertrauten und in einer Umgebung, die es ermöglicht, sich zu öffnen und in einen Dialog zu kommen.
Zieht man die Person in Betracht, die da gewürdigt wird, so wird dessen Geburt und das Geboren werden als Ansage zu mehr Gerechtigkeit beschrieben, zur Macht der Ohnmächtigen, Befreiung aus Armut, Wert-schätzung derer, die ausgegrenzt werden, zur Feindesliebe. Ein ziemliches Programm. Weihnachten, ein Beginn…

Gewaltfreie Kommunikation und mehr

Projekttreffen in Lille / Frankreich, 17.-18.11.2022

Kolleg/innen von Organisationen in Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Schweden und Spanien erarbeiten gemeinsam Unterrichtsmaterialien zur Unterstützung junger Menschen mit Migrationserfahrungen an Berufsschulen. Während der Begegnung wurden weitere Ergebnisse der Kleingruppen vorgestellt, die in den vergangenen Monaten die Materilien entwickelt haben. weltgewandt brachte sich mit Methoden des freien Theaters und der Gewaltfreien Kommunikation zu verschiedenen Themen ein. Wenn alles übersetzt ist, können die Materialien veröffentlicht und für Lehrkräfte unterschiedlicher Länder zugänglich gemacht werden.

Das Treffen in Lille bot darüber hinaus die Möglichkeit, mit Lehrerinnen und Schüler/innen der Berufsschule der französischen Partnerorganisation zu sprechen und so vor Ort Eindrücke von deren Situation und pädagogischen Ansätzen zu erhalten. Es waren interessante Tage einer konstruktiven wie anregenden Zusammenarbeit.

Nikolaus und die Kunst zu geben

Feier am 06. Dezember 2022

FULL HOUSE mit rund 30 Teilnehmer/innen, aber fast keine/r will aufs Bild, schon gar nicht, wenn wir Lachyoga machen. Damit gestalteten wir den Auftakt unserer Feier am 06. Dezember 2022. Es folgte ein Ausflug in die Geschichte(n) rund um Nikolaus, seine Verehrung in den verschiedenen Ländern Europas, Hinweise auf Luthers Missvergnügen an Heiligen und sein Nikolaus-Ersatz durch das Christkind sowie die Ursprünge des Weihnachtsmanns in der Illustration und Lyrik des 19. Jh. in den USA. (Coca Cola-Männchen kamen ab 1931 auf.) Ins Gespräch kamen Menschen mit christlichen, muslimischen, jüdischen Bezügen, „Heiden“ und anders Spirituelle aus Deutschland Ost und Deutschland West, Afghanistan, Syrien, Russland, Kasachstan. Nikolaus – er war offenbar ein reicher Mann, der mit anderen teilt. Gelandet sind wir dann bei Almosen und Almende. „Sehr herzlich. Angenehme Atmosphäre.“ „Vieles war neu für mich.“ So das Resümee zweier Teilnehmer/innen.

Resiliente Arbeit in Europa

Workshop in Lublin / PL, 27.09.-01.10.2022

Im Rahmen unseres Projektes zu Arbeit und Resilienz im Kontext von Umbrüchen, Kriegen, Unsicherheiten kamen die Projektbeteiligten – Forschende und Trainer/innen der Erwachsenenbildung sowie Lernende – zusammen, um Kurse der entstehenden Lernplattform zu diskutieren und die methodischen Teile zu testen. Es wurden Beiträge unter anderem zur „Gig Economy“, dem sich wandelnden Arbeitsmarkt durch Digitalisierung und sich überlagernde Krisen, die Fragen nach Fähig- und Fertigkeiten für einen Arbeitsmarkt der Zukunft und weitere diskutiert. Um die Verständlichkeit der Kurse zu erhöhen, werden Inhalte in audiovisuelles Material „übersetzt“. Die Kolleginnen der spanischen Partnerorganisation gaben dazu eine Einführung.

Nach dreieinhalb Tagen Arbeit konnten die Teilnehmer/innen auf intensive Debatten zu verschiedenen Fragen rund um das ‚weite Feld‘ der Arbeit und unterschiedliche Ansätze zu deren Reflexion zurückblicken. Auf ihrer Rückreise hatten sie zudem neue Kontakte zu Kolleg/innen aus anderen Bildungseinrichtungen in Europa und didaktische Anregungen für die politisch-ökonomische Bildungsarbeit im Gepäck.

Öffentlicher Verkehr und die Luft zum Atmen

Europäische Begegnung in Athen / GR, 1.-4. September 2022

Im Rahmen unseres Projekts „Klima+Wandel durch Demokratie und Inklusion“ kam eine bunt gemischte Gruppe von 17 Interessent/innen aus Sofia (Bulgarien), Berlin, Rom (Italien) und Athen (Griechenland) zusammen. Sie sind ehrenamtlich engagiert, aus Afghanistan oder Syrien nach Europa geflüchtet oder/und können wegen eines kleinen Portemonnaies sonst nicht auf Reisen gehen.

Im Mittelpunkt standen der Verbrauch von CO2 durch diverse Arten der Fortbewegung. Dazu verteilten die griechischen Partner eine Übersicht mit Bildern von U-Bahn, Straßenbahn, Bus, Fernzügen, Flughafen, Schiffshafen und Autobahn. Gefragt wurde: Was wird durch Unternehmen, was wird durch den Staat finanziert? Hat dies Einfluss auf die Qualität des Angebotes? Welche Optionen bieten sich für eine Reduktion von CO2?

Das Ergebnis war frappierend: In Griechenland wurden durch das Eingreifen der „Troika“ 2015 die meisten zuvor staatlich geleiteten Infrastrukturen privatisiert. Die deutsche FRAPORT betreibt die lukrativen Flughäfen, der Piräus-Hafen gehört zu 67% einem chinesischen Unternehmen, das Management von Autobahnen und Nationalstraßen ist in privater Hand. Der ÖPNV von Athen wird demgegenüber von der Stadt finanziert. Bezüglich der Qualität können keine Rückschlüsse auf die Eigentümerschaft gezogen werden. Doch die politische Steuerung der Reduktion von CO2 wird erschwert, wenn ein Staat die Kontrolle an Private abgibt, da bei diesen die Logik der Gewinnmaximierung im Vordergrund steht.

Die Luftverschmutzung durch Autos war für die Gäste markant, ebenso die Mini-Oasen und „Pocket Parks“ zur Luftverbesserung. Sie hielten ihre Eindrücke per Foto und Video fest – und lernten bei dieser Gelegenheit, mit einem Padlet zu arbeiten. Im September 2023 werden die Kunst-Werke aller Begegnungen veröffentlicht, wenn weltgewandt zur Ausstellungseröffnung nach Berlin einlädt.

Politische Bildung mit Geflüchteten und Migrant/innen

Veranstaltung zu Kompetenzen 45+, 29.08.2022

Erwachsenenbildung wird oft noch mit Qualifikation gleichgesetzt, die die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen möge. Doch sie ist neben der Ausbildung von Kompetenzen auch Empowerment. Wie dies in die Bildungsarbeit mit Migrant/innen „übersetzt“ werden kann und warum dafür eine systemische, nicht allein auf den Einzelnen gerichtete Perspektive angezeigt ist, wurde bei der Vorstellung des Handbuchs diskutiert, das im Rahmen des Projekts „Kompetenzen 45+“ mit Kolleg/innen in Rumänien, Griechenland, den Niederlanden und Spanien erarbeitet wurde. Empowerment – vereinfacht formuliert: Bestärkung zu Selbstvertrauen und Selbstorganisation – orientiert auf ein Verständnis von Integration als der „Erneuerung eines Ganzen“. Gesellschaftspolitische Bildung erkennt im günstigen Fall darin eine Lernaufgabe für alle und wirkt darauf hin, diesen Prozess demokratisch zu gestalten. Förderlich sind dafür Verstehen, Mitsprache und Mitbestimmung, Selbstreflexion und Lust auf Veränderung – die nicht mit (neuen) Ohnmachtserfahrungen einhergehen muss.

Dem können „soft skills“ und digitale Kompetenzen nur zuträglich sein. Dafür bietet der Online-Kurs Anregungen, in den während der Veranstaltung ebenfalls eingeführt wurde.

Wow, das war wieder inhaltsreich.“ „Ich fand es sehr nett und anregend.“ „Spannend, ein wichtiges Thema.“ So die Äußerungen von einigen Teilnehmerinnen.

„Wir wollen alles über Geschichte wissen.“

Entdeckungen bei der Langen Nacht der Museen, 27.08.2022

Es war sehr toll.“ „Wir waren eine gute Gruppe.“  Teilnehmer/innen unseres Museumsprojekts tauchten ein in die Atmosphäre der Langen Nacht. Im Pergamon-Museum tauschten wir die Rollen: Ein Aktiver von MULTAKA e.V. gab eine Führung auf Arabisch. Wer aus der Gruppe aus Syrien und dem Irak stammt, übersetzte das Gesagte für alle 14 Personen. Was haben wir für kundige Projektteilnehmer! Dann ging es weiter ins Humboldt-Forum und die Berlin-Ausstellung. Kein Wort über den Palast der Republik, der an dieser Stelle stand. Nun ja. Dennoch, es war intensiv, anregend und sehr gesellig.

 

Krieg und Frieden in Europa | Vernissage

Webversion des Newsletters

In unregelmäßigen Abständen halten wir Sie / euch über einige aktuelle Entwicklungen von weltgewandt e.V. auf dem Laufenden. Die Webversion der Nachrichten vom 12. August 2022 kann über diesen Link aufgerufen werden.

 

Altes neu sehen

Fototour durch Marzahn, 11.08.2022

Während unserer Museumsbesuche hatten wir uns Zeit genommen, Ausstellungsgegenstände aus unterschiedlichen Perspektiven anzusehen und uns über unsere Eindrücke ausgetauscht. Wieder in Marzahn, sind wir mit der Kamera in Resonanz mit der Umgebung gegangen, haben Objekte, Häuser, Menschen ins Licht gerückt und vieles allzu Bekanntes neu entdeckt. Den Übergang ermöglichte eine Traum-Reise. Wir waren im Ballon „unterwegs“, haben Plätze, Häuser, Straßen, Läden und Objekte von oben neu gesehen und dann „von unten“ aufgenommen. Verblüffend, was auffällt, wenn man mit der Kamera „sieht“ – und was wiederum nicht.

Am 27.08.22 besuchen wir wieder Museen – während der Langen Nacht der Museen. Für zehn Interessierte ist der Eintritt frei, wir übernehmen das Eintrittsgeld. Bitte bis zum 14.08. anmelden unter info@weltgewandt-ev.de, Stichwort: „Lange Nacht“.

 

Was würde Marx heute dazu sagen?

Besuch der Ausstellung „Karl Marx und der Kapitalismus“ am 29.07.22

Der zweite Museumsbesuch im Rahmen unseres Projekts „Durch Museen neu sehen“ führte uns zur Ausstellung über Karl Marx (1818-1883) im Deutschen Historischen Museum. Vorgestellt werden Leben und Werk des Philosophen, Ökonomen, Publizisten und „Aktivisten“ der Arbeiterbewegung und dies eingebettet in sein Umfeld sowie die Entwicklungen und Verwerfungen des Kapitalismus im 19. Jahrhundert. Die Ausstellung bot vielseitige Zugänge: auf Deutsch, Englisch, in leichter Sprache, Gebärdensprache und in Braille-Schrift, über Audiocollagen, Lerninstallationen und ein Spiel. Das fand bei den Teilnehmern viel Zuspruch.

Die Darstellung zu Marx’ Religionskritik und seiner Gesellschaftskritik konnten einen gewissen Eindruck vermitteln, was es heißt, in gesellschaftlichen Zusammenhängen zu denken. Verkürzt schien demgegenüber die Darstellung zu Marx’ Kritik am Finanzkapitalismus. Aufschlussreich waren die Info-Blöcke zu vier Arten von Entfremdung: Eine davon sei die Fremdheit zwischen den Menschen, die durch Besitzstreben und Konkurrenz hervorgerufen werde.

Wie aktuell Marx‘ Beobachtungen sind, besprechen wir beim nächsten Treffen am 11. August 2022, wenn wir die bisherigen Museumsbesuche reflektieren und eine Fotosafari unternehmen – durch Marzahn.

Unerwartet faszinierend

Besuch des Puppentheater-Museums Neukölln, 26.07.22

 

 

Berlin hat viel zu bieten, ja. Auch ein Puppentheater-Museum. Die Mitarbeiter:innen ließen für die Teilnehmer/innen des Museumsprojekts die Geschichte des Puppentheaters vom Mittelalter bis heute lebendig werden. Wenig bekannt ist, dass das Puppentheater (das „andere Theater“) nicht nur eine lange Tradition hat, sondern ursprünglich für Erwachsene gedacht war. Die Gruppe konnte Kulturgeschichte am konkreten Objekt erleben. Museum und Ausstellung in der oberen Etage waren deutlich anzumerken, dass sie mit Liebe und Engagement gestaltet wurden. Einzelne Puppen konnten die Teilnehmer/innen selbst in die Hand nehmen – und Pinocchio mit einer Hexe und selbst dem Teufel „ins Gespräch“ bringen. Sie waren begeistert!

Hinweis: Das Puppentheater-Museum bietet Puppentheater-Aufführungen, Führungen und Workshops für Kindergartengruppen, allgemein Interessierte und Student/innen der Sozialpädagogik an. In wechselnden Ausstellungen und in Aufführungen werden auch aktuelle Aspekte des Puppen- und Objekttheaters sichtbar.

 

„Wir haben im Kopf viele Geschichten“

Theatertreffen am 20.07.2022

 

 

„Wir haben im Kopf viele Geschichten und möchten sie ausdrücken.“ „Theater gibt uns Energie. Die Ideen kommen raus.

Zwei Rückmeldungen des gut besuchten  Treffens im Rahmen des Projekts „Räume einnehmen„. Alle haben Bilder oder Gegenstände zu Marzahn mitgebracht. In kleinen Gruppen wurden sie zusammengelegt und schweigend daraus gemeinsam eine Installation kreiert. Dann hat jede/r ein Gedicht dazu geschrieben. Auf Deutsch, auf Arabisch. Und es anschließend mit Verve vorgetragen. Intensive drei Stunden waren das! Das nächste Treffen findet am 3. August statt, sh. Veranstaltungen.

Hinweis. Wir verzichten auf Gruppenfotos, nicht alle möchten sich im Netz wiederfinden.

 

Unterschiede gesprächsfähig machen

Arbeitstreffen in Athen, 6.-7. Juli 2022

Kolleg/innen aus Finnland, Griechenland, Polen, Serbien, Polen und Deutschland kamen zusammen, um im Rahmen der Kooperation zu Transformationen in der Geschichte der jeweiligen Länder („Moving Memories. Creative Drives for a Changing Europe„) über den weiteren Projektverlauf, die Beiträge zur entstehenden Lernplattform, dessen Design und angrenzende Fragen zu beraten.

Gewagt wurde auch der Versuch, nicht nur in die Geschichte, sondern auch nach vorn zu blicken und nach europäischen Lösungen für gegenwärtige Probleme zu fragen. Die Positionen etwa zum Krieg in der Ukraine könnten unterschiedlicher kaum sein. Dabei kann ein Blick wiederum auf die Geschichte des eigenen Landes und damit die politische Sozialisation der versammelten Erwachsenenbildner/innen helfen. Von großem Vorteil ist, dass der Austausch eingebettet ist in einen Gruppenzusammenhang, der nach zwei Jahren gemeinsamer Arbeit entstanden ist. Dadurch ist es leichter, nicht nur mitzuteilen, was als „sozial erwünscht“ empfunden wird, sowie zwischen Person und Position zu unterscheiden. Und, klar, auch noch nachts durch die Straßen zu tanzen…

 

Geld, Reisen und mehr

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In unregelmäßigen Abständen halten wir Sie / Euch über einige aktuelle Entwicklungen von weltgewandt e.V. auf dem Laufenden. Die Webversion der Nachrichten vom 20. Juni 2022 kann über diesen Link aufgerufen werden.

 

Klima + Wandel durch Demokratie und Inklusion

Workshop in Rom/Italien, 16.-19. Juni 2022

weltgewandt koordiniert das zweite Projekt zum Klimawandel und zu ökologischen Fragen mit Organisationen in Athen, Rom und Sofia – nun mit Beteiligung von Bürger/innen aus dem Umfeld der Einrichtungen.

Zum Auftakt des Workshops fand die Gruppe über Übungen zu Gesten und Stimme aus der freien Theaterarbeit zusammen. Gemeinsam entwickelten die Beteiligten kleine Choreografien zum Thema “Energie”. Auf diese Weise wurde das Gesamtthema Klima+Wandel mit den Schwerpunkten der Begegnung in Rom verbunden: Müll und “grüne” Stadtentwicklung.

Im Gebiet um die Via del Trullo an der Peripherie im Südwesten der Stadt erkundeten die Teilnehmer mit Mario, dem Künstler, Poet und Urgestein des Viertels, die Kunst-Werke, die Ergebnis einst illegaler Aktionen zur Verschönerung des Viertels sind. Verschiedene andere Initiativen von Bewohner/innen machten deutlich, wie Selbstorganisation den Zusammenhalt fördern und zum Beispiel eine Hofgesellschaft in ein regelrechtes Bio-Soziotop verwandeln kann. Im Gespräch mit Architekten und auf freiem Feld ging es außerdem um das Fruchtbarmachen von verlassenem Gelände durch die Bewohner/innen. “Urban gardening” heißt das Schlüsselwort, offenbar in ganz Europa.

Einige Kilometer weiter und ebenfalls in Kontrast zur Kulturmetropole der Innenstadt, besuchte die Gruppe das “Schlangengebäude” in Rom-Corviale. Sie gewannen Eindrücke über einen Ort, der viele Potenziale birgt und doch bis heute mit den Sünden technokratisch-fixierten Denkens zu kämpfen hat. “Ich habe mich jünger gefühlt. Das ist die Lösung – unterschiedliche Menschen treffen.” “Wir machen unsers. Wir sind Rom. Nicht die da in der City.” Stimmen von zwei Bewohner/innen.

Geringqualifizierte und Kulturen von Bürokratie

Arbeitstreffen in Florenz/Italien, 14.-15. Juni 2022

Die Bezeichnung “geringqualifiziert” mag für den Einen oder die Andere zutreffen. Doch inwiefern? Schaut man genauer hin, erscheint sie als eine Art Behelfskategorie, eine Zuschreibung von außen. Denn es gibt Menschen, die nicht lesen und schreiben können. Sie sind dafür allzu oft in anderen Dingen versiert. Und es gibt Menschen, die emigriert sind, mit dem Erlernen der deutschen Sprache kämpfen – aber ein Diplom in der Tasche haben. Und es gibt Manager, die bestenfalls an den nächsten Tag denken. Also könnte “geringqualifiziert” die „Qualifizierung“ von Menschen sein, die nicht dem “Durchschnitt” oder “Mainstream” von Bildungsbiografien entsprechen.

Wie sie dennoch ihre Kompetenzen freilegen, fruchtbar machen und ausbauen können, war auch Gegenstand unseres Arbeitstreffens in Florenz/Italien. Die Kolleg/innen von fünf Organisationen in Italien, Rumänien und Deutschland erörterten die dazu entwickelten Bildungsmaterialien. Bei der Klärung organisatorischer Fragen kam die Rede auf unterschiedliche Kulturen von Bürokratie. Nein, es sind nicht allein preußische Traditionen, auf die man sich dabei berufen könnte. Offenkundig hinterließ auch die Hohe Pforte, das Osmanische Reich, ihre Spuren. Dabei geht es wohl viel um Vertrauen und die Beherrschbarkeit von Großreichen…

Nicht nur FIGHT, FLIGHT, FREEZE

Arbeitstreffen in Naas/Irland, 9.-11. Juni 2022

Im Rahmen des Projektes “Frauen blicken auf gesellschaftliche Spaltungen” (“Power, Peace, Poetry. Women’s Perspectives on Society’s Divisions”) entwickeln die Kolleginnen aus Estland, Frankreich, Irland, Polen und Deutschland auch einen Argumentationsleitfaden für schwierige Situationen. Das heißt, wenn es zur offenen Diskriminierung oder zu Strategien des Unsichtbar-machens von Frauen und ihren Kompetenzen kommt. Gerade in überraschenden Momenten sind die Reaktionen oft “FIGHT, FLIGHT, FREEZE”, also kämpfen, fliehen oder erstarren. Die Projektbeteiligten suchen nach anderen Wegen – und erprobten sie in Übungen zum Unterschied von beobachten und bewerten sowie zum Ansprechen von Bedürfnissen. Warum die Begriffe Antifeminismus und Feminismus nicht bemüht werden, wird noch nachzulesen sein. Spätestens im Herbst, nach dem Abschlusstreffen in Marseille.

 

Kulturschock und „Body Literacy“

Arbeitstreffen in Lund/Schweden, 01.-03. Juni 2022

Die Bezirksregierung Köln koordiniert eine Kooperation mit Kolleg/innen in Finnland, Schweden, Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien zu Möglichkeiten, jungen Migrant/innen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. weltgewandt trägt durch non-formale Methoden vor allem aus der freien Theaterarbeit dazu bei, kulturell bedingte Hemmschwellen zu überwinden. Dazu gehört unter anderem der – möglichst kreative – Umgang mit Erfahrungen von Kulturschock, aber auch verschiedene Interpretationen von Körper, Körpersprache und „Selbstsorge“ im weiteren Sinn. Diese und andere Fragen waren Gegenstand des Arbeitstreffens in Lund, zu dem zwei Kolleg/innen pro beteiligter Organisation gekommen waren. Sie stellten ihre Lernmodule vor, die sie bislang entwickelt haben. Anschließend wurde über das Methodenset diskutiert, das nun erarbeitet wird. Ab jetzt heißt es: Weitermachen in den Kleingruppen und Vorfreude auf das nächste Treffen, das im November in Lille stattfindet!

 

Der Digitale Euro: Fluch oder Segen?

Diskussion zu einem aktuellen Thema

weltgewandt e.V. lud am 19. Mai 2022 in die Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek im Bildungszentrum am Antonplatz zur Debatte über die geplante Einführung eines Digitalen Euro. Gekommen waren Dirk Schrade von der Deutschen Bundesbank, Dr. Norbert Häring vom Handelsblatt und Dr. Dirk Ehnts, Vorstandssprecher der Pufendorf-Gesellschaft. Letzterer stellte die ökonomische Notwendigkeit eines Digitalen Euro – das heißt, von „elektronischem Bargeld“ – in Frage. Digitales Bezahlen sei längst gang und gäbe und funktioniere gut. „Wir haben die Lösung, wissen daher nicht, was das Problem ist“ – auf das der Digitale Euro die Antwort bieten solle. Dirk Schrade verwies auf die Gründe der beabsichtigten Einführung: a) technische Entwicklungen – es würde besonders in einigen Ländern weniger Bargeld benutzt und b) Währungskonkurrenz. Damit sprach er das Projekt Libra, jetzt Diem von Facebook (inzwischen Meta) an. Dessen weltweite Durchsetzung hätte die Macht von Zentralbanken zugunsten von Großkonzernen beeinträchtigt. Dr. Norbert Häring wiederum warnte vor der Abschaffung des Bargeldes und damit einhergehend dem Verlust von Privatsphäre. Er verwies auf die Gefahr, dass ein Digitaler Euro mit der Einführung eines Sozialkreditsystems nach chinesischem Vorbild einhergehen könne. Entsprechende Pilotprojekte würden bereits in Bologna, Rom, Wien und Bayern realisiert werden.

Die Demokratie muss verteidigt werden“ , meinte Dirk Schrader und betonte, dass vieles davon abhänge, wie ein Digitaler Euro ausgestaltet werde. Derzeit laufe eine Konsultation der Europäischen Kommission. Alle Bürgerinnen und Bürger können daran teilnehmen. Über diesen Link können auch Sie / könnt Ihr bis zum 14. Juni 2022 Ihre / Eure Meinung dazu einbringen.

Die Aufzeichnung der Debatte ist auf unserem Youtube-Kanal zu finden:

 

Ökonomische Allgemeinbildung

Arbeitstreffen in Berlin, 18.-19. Mai 2022

Zum ersten Mal seit November 2019 war es möglich, dass sich alle Projektpartner ‚live‘ wiedersehen konnten – zum Abschlusstreffen der Kooperation „Frischer Wind für die Ökonomie“. Unzählige Video- und Hybrid-Treffen lagen hinter uns. Dennoch war eine Gruppe zusammengewachsen, deren Mitglieder konstruktiv, mit Sachverstand und engagiert zusammenarbeiteten. Und das, obwohl die Unterschiede zum Beispiel in den favorisierten ökonomischen Lehrmeinungen kaum größer sein könnten. Eine Herausforderung und Lernerfahrung für alle, die mit viel Sinn für die sachlichen Bezüge und Argumente, aber auch dem Interesse an Begegnung und einem positiven persönlichen ‚Draht‘ balanciert wurde. Dies und mehr wurde in der Auswertung angesprochen. Vereinbart wurden auch die letzten Schritte, um alle Projektergebnisse in den sechs Sprachen der Projektgruppe angemessen bekannt zu machen – in Europa. 

 

Museum be-greifen. Neue Zugänge

Workshop in Iaşi / Rumänien, 15.-18. Mai 2022

 

 

Museen gelten vielfach als Orte, die von und für sog. Bildungsbürger konzipiert werden. Menschen mit einem kleineren Portemonnaie, unguten Bildungserfahrungen, aber auch solche mit Hör- oder Sehbeeinträchtigungen bleiben oftmals außen vor. Dem soll mit dem Projekt UNLOCK | „Entsperren“ entgegen gewirkt werden. weltgewandte haben während eines Workshops mit Kolleg/innen aus Italien, Griechenland, Spanien, Österreich und Rumänien Hilfstechnologien für Hör- und Sehbeeinträchtigte kennen gelernt.  Prof. Demmys Leonard Rusu, Präsident der ANPEDA (National Association of Teachers for Hearing Impaired Students „Virgil Florea“), stellte den Anwesenden anhand von Hörbeispielen neue Verfahren vor, die es Gehörlosen ermöglichen, sich Kunstwerke zu erschließen. Desgleichen konnten sich die Teilnehmer/innen bei einer Führung durch das Historische Museum tastend ein Bild von einigen der ausgestellten Werke machen. Sie waren mithilfe der 3D-Drucktechnik für sehbeeinträchtigten Menschen nachgebildet worden.

Die Fresken des Klosters Voroneț in der Region Bukowina, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, boten wiederum Einsichten zum Untersuchen und Aneignen der jahrhundertealten Kulturtechnik des Geschichtenerzählens durch Bilder. Eine solche Wissensvermittlung, die ohne Worte auskommt, kann für eine Anregung für den Umgang mit Leseschwäche bieten (siehe Piktogramme). Es ist noch viel zu tun, um Museen „aufzuschließen“ für Menschen, die ihnen sonst weniger zugeneigt sein können. Unsere europäische Kooperation trägt immerhin dazu bei, positive Beispiele dafür länderübergreifend zu verbreiten.

Politische Bildung versus Indoktrination – und mehr

Webversion des Newsletters

In unregelmäßigen Abständen halten wir Sie / Euch über einige aktuelle Entwicklungen von weltgewandt e.V. auf dem Laufenden. Die Online-Version der Nachrichten von Mitte Mai 2022 kann über diesen Link aufgerufen werden.

 

Förderung von Geringqualifizierten

Arbeitstreffen in Lecce / Süditalien, 3.-7. Mai 2022

Drei weltgewandte erlebten einen inspirierenden wie lehrreichen Workshop im Rahmen des europäischen Projekts ETAd. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich eine Gruppe von Kolleg/innen aus fünf Partnerorganisationen in Rumänien, Italien und Deutschland, deren Anliegen es ist, die individuellen Fähigkeiten von sogenannten geringqualifizierten Erwachsenen zu fördern und so mit ihnen Schritte in Richtung Chancengleichheit zu gehen. In den fünf Tagen in Lecce / Süditalien teilten wir unsere Methodenkenntnisse und erprobten Materialien, die für die Bildungsarbeit mit sog. Geringqualifizierten entstanden sind. Mehr zum Projekt.

 

Resiliente Arbeit in Europa

Auftakttreffen, Barcelona, 28.-29. April 2022

Die aktuellen Umbrüche und Krisen betreffen maßgeblich auch Fragen zur Gestaltung und Finanzierung von Arbeit und Einkommen. weltgewandt koordiniert dazu ein zweijähriges Nachfolgeprojekt zu der Kooperation „Frischer Wind für die Ökonomie“. Beim ersten Arbeitstreffen in Barcelona tauschten sich die beteiligten Kolleginnen aus Deutschland, Irland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien über die jeweiligen Zielgruppen aus, bestätigten den Arbeitsplan und trugen Gedanken zu Kurzartikeln über aktuelle wirtschaftliche Themen zusammen. Diese werden begleitend zu den längeren Beiträgen für die Lernplattform verfasst und vorab publiziert. „Ein sehr fruchtbares Treffen“, „sehr inhaltsreich und effizient“, das waren einige der Rückmeldungen. Mehr zum Projekt.

 

Eine matriarchale Insel und reichlich Geschichte(n)

Workshop in Tallinn / Estland, 23.-27. April 2022

weltgewandte und Kolleg/innen aus Estland, Frankreich, Irland, Polen und Deutschland setzten um, was im Projekttitel anklingt: Power, Peace, Poetry (auf Deutsch: Macht, Frieden, Poesie). Gemeinsam erprobten sie Methoden der Erwachsenenbildung und tauschten sich zu Aspekten des Projektthemas „Frauen blicken auf gesellschaftliche Spaltungen“ aus. Immer wieder wurde ein „Klassiker“ erwähnt: das Unsichtbar-machen von Frauen, ihrer Aktivitäten und Wahrnehmungen. Neben Erfahrungen der Diskriminierung zum Beispiel durch die ungleiche Bezahlung (Gender Pay Gap) ist dies ein Klassiker, wenn es um Geschlechtergerechtigkeit geht. Folglich ist es ein Anliegen, Frauen zu ermutigen (emPOWERn), Sichtbarkeit herzustellen: unter anderem durch das Schreiben eigener Geschichten (storytelling) und durch eigene Ansichten auf die Geschichte des Landes, in dem jede lebt.

Auf der kleinen Insel Kihnu konnten die Beteiligten erfahren, was es mit einem „matriarchalen Soziotop“ im Europa des 21. Jh. auf sich haben könnte. Sie sprachen dazu mit Bewohnerinnen. Die Charakterisierung „matriarchal“ mag darin begründet sein, dass Frauen früher priesterliche Aufgaben, das heißt Machtpositionen übernahmen, wenn die Männer zwischen Frühjahr und Spätherbst zur See unterwegs waren und die traditionelle, geschlechterspezifische Arbeitsteilung anders organisiert wurde. Die Bewohnerinnen selbst sprachen von „matrifocal“. Dies käme der Realität näher und sei der friedlichere Weg. „Matriarchal“ würde analog zu „patriarchal“ bedeuten, selbst Dominanz ausüben zu wollen.

 

Ende und Anfang

Arbeitstreffen in Sofia / Bulgarien, 10.-12. April 2022

Der Klimawandel, wie er in verschiedenen Ländern Europas diskutiert und zum Gegenstand von Politik gemacht wird, ist Thema einer Kooperation von Organisationen, die in Randbezirken europäischer Hauptstädte wirken: Athen, Berlin, Rom und Sofia. Bei dem abschließenden Treffen in Sofia / Bulgarien evaluierten die Kolleg/innen die zweijährige Projektzusammenarbeit und den erarbeiteten Online-Kurs. Zugleich war die Begegnung Auftakt für das Nachfolgeprojekt „Klima + Wandel durch Demokratie und Inklusion“, bei dem nicht nur Bildungsakteure, sondern auch Lernende mitwirken.

Ein längerer Gang durch ein Roma-Viertel von Sofia verschaffte einige Einblicke in die Lebenswelt dieser größten Minderheit Europas. Auch in die Reinlichkeitskultur von Roma sowie das Problem der Wasserverschwendung. Dies ist sicher einem Mangel an Umweltbewusstsein, aber auch den Gegebenheiten urbaner Architektur für Marginalisierte zuzuschreiben. Als das Viertel gebaut wurde, waren nur Wasserhähne im Freien installiert worden, die sich mehrere Familien teilen sollten. Dann ist ein allzeit fließender Wasserhahn lebensnotwendig, vor allem im Winter.

Geschichte lebendig werden lassen

Workshop in Málaga / Spanien, 28.03.-02.04.2022

Es waren schwierige  Themen, denen wir uns während unseres einwöchigen Workshops zuwandten: Terrorismus in Spanien, der Dreißigjährige Krieg 1618-48, NS-Propaganda im besetzten Polen, die „Umsiedlung“ von Griechen nach dem Krieg 1922. Leichter war es noch, von Anfängen frauenbewegter Initiativen in Serbien oder der Integration von Somalis in Finnland zu erfahren. Es gelang dennoch, über interaktive Methoden, die Themen aufleben und sich berühren zu lassen, ohne davon überwältigt zu werden. Eine oft erheiternde, bewegende und sehr anregende Form des Lernens, zumal in europäischen Horizonten.

Stimmen von Teilnehmer/innen: „Vielleicht kann ich ich jetzt leichter auch im privaten Leben Geduld haben, nachdem ich gesehen habe, wie unterschiedlich wir sind und doch gut miteinander können.“ „Drama ist eine sehr machtvolle Methode.“ „Beeindruckend, wie es gelang, jeweils die persönliche Ebene, die gesellschaftliche Ebene und den Bezug zur Gegenwart anzusprechen.

Mehr auf der Projektwebsite.

Kampffeld politische Bildung

Tagung des Forums kritische politische Bildung 2023

Politische Bildung ist nicht mit Indoktrination zu verwechseln, wenn zum Beispiel das Ziel verfolgt wird, Bürger:innen beizubringen, welche Sicht „richtig“ und welche „falsch“ ist. Dies geschieht leider, und solche Bestrebungen verweisen auf ein Problem: Politische Bildung ist kein geschützter Begriff. Dies trifft vor allem auf die außerschulische Jugend- und die Erwachsenenbildung zu. Das hat Vorteile, birgt aber Gefahren für die Demokratieentwicklung und insbesondere das hohe Gut der Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt. Politische Bildung, die kritisch und an den Werten von Aufklärung, Emanzipation und sozialem Fortschritt ausgerichtet ist, wird zudem vielfältig eingeschränkt.

Akteure des Forum kritische politische Bildung haben dies zum Thema der Jahrestagung 2023 gemacht. In der Einladung zur Mitwirkung heißt es:

Während politische Bildungsarbeit an ihrer Aufgabe zu scheitern droht, die Dramatik der gesellschaftlichen, ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Umbrüche angemessen zu thematisieren, wird das Feld eingeebnet und ummauert. Das betrifft sowohl die Infrastruktur (Akteur*innen und Finanzierung im außerschulischen Bereich, Stundenkontingent und curriculare Struktur des Schulfaches), als auch die inhaltliche Ausrichtung und (demokratie-) theoretische Begründung politischer Bildung im Ganzen. Von beidem möchten wir uns auf der Tagung ein klareres Bild machen. Wir möchten die „Landnahme“ im Feld der politischen Bildung besser verstehen, um ihr wirksamer und organisierter entgegentreten zu können. Dazu wünschen wir uns Beiträge kreativer, praktischer und wissenschaftlicher Art in unterschiedlichen Formaten aus allen Bereichen der politischen Bildungsarbeit.

Der gesamte Aufruf ist auf dieser Website einsehbar und kann als Dokument heruntergeladen werden.

Das Forum kritische politische Bildung ist ein Zusammenschluss von Hochschullehrer:innen und Bildungsschaffenden in NGOs und Sozialzentren.

Bild: Demokratiespiel während eines transnationalen Treffens im Rahmen der europäischen Kooperation Lifelong Learning Democracy.

Kein Buch mit sieben Siegeln

Workshop zu ökonomischer Grundbildung in Lublin / Polen, 22.-26. Februar 2022

Wohnen, Gesundheit, Umwelt, soziale Ungleichheit, Klimagerechtigkeit – beinahe alles hat auch eine wirtschaftliche Dimension. Man muss keine höheren Weihen besitzen, um solche Zusammenhänge zu verstehen. Das ist der Ansatz einer Kooperation von Kolleg/innen aus Polen, Tschechien, Estland, Österreich, Irland, Spanien und Deutschland. Sie trafen sich zu einem fünftägigen Workshop in der WSEI-Universität in Lublin/Polen.

Diskutiert wurden Beiträge zu Themen wie Wachstum, Nachhaltigkeit, Steuern, verschiedene ökonomische Schulen, Migration, feministische Ökonomie, soziale Ungleichheit und die weitere Digitalisierung des Geldes. Die Reflexionen waren eingebettet in die gemeinsame Erprobung von Methoden zur Vermittlung von Fragen der ökonomischen Allgemeinbildung in Europa.

Feedback eines Beteiligten: „Jetzt habe ich eine Idee von europäischer Kooperation. Eine sehr schöne Erfahrung.

Mehr dazu auf der Website der Kooperation „Frischer Wind für die Ökonomie„.

 

weltgewandt e.V. koordiniert die europäische Kooperation zu sozioökonomischer Grundbildung. Während des Workshops wurden Fragen zur Projektidee und den erarbeiteten Ergebnissen beantwortet – und wem diese zugute kommen sollen.

Online-Kurs zum Klimawandel

Im Rahmen unseres Projektes Klima+Wandel wurde ein Online-Kurs erarbeitet. Er ist kostenlos und für alle frei zugänglich. Die Registrierung ist sehr einfach gehalten und schnell gemacht.

Das sind die Themen:

  • Der Treibhauseffekt, das Abkommen von Paris und die Welt von morgen. Eine Geschichte von Wissen und nicht wissen wollen,
  • Kontroversen um Klimaschutz und Klimaschutzpolitik,
  • Was kommt zuerst: Klimaschutzpolitik oder soziale Gerechtigkeit? Gibt es einen Zielkonflikt?
  • Wasser und Wasserverschwendung,
  • Naturkatastrophen und ihr Zusammenhang mit dem Klimawandel (z.B. Überschwemmungen, Brände),
  • Kultivierung von Grünflächen durch die Förderung von Gemeinsinn und die Sensibilisierung für Umweltschutz durch bürgerschaftliches Engagement,
  • Abfallrecycling und seine Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben,
  • Entwicklung lokaler Communities mit Angehörigen einer Minderheit (Roma-Bürger/innen): Verknüpfung von Sozialarbeit und politischer Bildung als Ansatz, um nicht-privilegierte Bürger/innen zu erreichen,
  • Wie erstellt und pflegt man ein MOOC für Dozent/innen und Trainer/innen der Erwachsenenbildung?

Die einzelnen Module sind auf Englisch – in leichter Sprache. Sie richten sich an Akteure der Erwachsenenbildung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Hier geht es zur Registrierung. Bitte auf „Get started“ oder direkt auf die Registrierung klicken. Sie werden gebeten, Namen und E-Mail-Adresse, Benutzernamen und Passwort einzugeben, außerdem den Kurs „Change the Change. Climate Chance as a Challenge for Adult Education“ auszuwählen. Eine kurze Einführung und  die Übersicht über die einzelnen Module finden Sie unter „All courses“.

Klimaschutz oder soziale Gerechtigkeit?

Drei Beiträge unseres Online-Kurses zum Klimawandel liegen auch in deutscher Sprache vor. Der einleitende Text steht unter dem Titel Der Treibhauseffekt, das Abkommen von Paris und die Welt von morgen. Eine Geschichte von Wissen und nicht wissen wollen. Verfasst wurde er von Karl-Martin Hentschel. Er ist Leiter des Autorenteams des “Handbuch Klimaschutz – Wie Deutschland das 1,5-Grad-Ziel einhalten kann” (2020) und u.a. beim Netzwerk Steuergerechtigkeit sowie Mehr Demokratie e.V. engagiert. Der zweite Text ist von dem Autor Adi Golbach über “Kontroversen um Klimaschutz und Klimaschutzpolitik.  Mit dem dritten Artikel wird eine Fragestelltung aufgegriffen, die bislang zu wenig Berücksichtigung findet: Was kommt zuerst: Klimaschutzpolitik oder soziale Gerechtigkeit? Gibt es einen Zielkonflikt? Er wurde ebenfalls von Karl-Martin Hentschel geschrieben. Weitere Informationen finden Sie/findet ihr auf der Projektwebsite.

Siehe dazu auch den Artikel auf EPALE, der Europäischen Plattform für Erwachsenenbildung.

Online-Galerie öffentliche Räume

Wir bedanken uns für die Zusendung von Fotos und Texten mit Bezug auf öffentliche Räume. Dazu aufgerufen hatten wir im Rahmen des Projekts  „Power. Peace. Poetry. Women’s Perspectives on Society’s Divisions“ („Frauen blicken auf gesellschaftliche Spaltungen“). Ein erster Teil der Bilder wurde nun auf der Projektwebsite online gestellt. Der einführende Text in der deutschen Übersetzung (gekürzt):

„Der Ausschluss von Frauen aus der Öffentlichkeit war und ist ein zentrales Thema ihrer Diskriminierung. Der öffentliche Raum kann auch ein Ort der Gewalt gegen Frauen sein. Und die öffentliche Diskussion ist ein erster Schritt, um eine Situation zu ändern. Für Frauen und Männer.

Im ersten Projektjahr konnten wir die Partnerorganisationen nicht besuchen und ihre (öffentlichen) Räume erkunden. Deshalb haben wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb und außerhalb unserer Organisationen eingeladen, eigene Gedanken, Gefühle, Ideen, Wünsche, Hoffnungen, Erfahrungen in Bezug auf öffentliche Räume zu fotografieren und/oder aufzuschreiben. Frauen und Männer.“

Bei den Fotos „… handelt sich um eine ‚offene Geschichte‘, wir beabsichtigen, weitere Aspekte des öffentlichen Raums zu erforschen und die Galerie zu erweitern. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!“

Foto: Marlene Baumann

Europa live per Welt-Café

Was ist der historische (soziale, nationale, religiöse) Hintergrund der Situation von Frauen in ihrem Land? Inwiefern beeinflusst dieser ihre aktuelle Lage heute?

Diese Fragen wurden in der ersten Runde des Online-Welt-Cafés am 19.01.2022 besprochen, zu dem 23 Frauen von sechs Partnerorganisationen aus Estland, Frankreich, Deutschland, Irland und Polen zusammenkamen. Die Antworten konnten nicht unterschiedlicher ausfallen: Die estnischen Teilnehmerinnen berichteten von der Insel Kihnu, die matriarchal geprägt sei. Ihre polnischen Gesprächspartnerinnen sprachen davon, dass noch immer über religiöse Auffassungen eine Geringerwertigkeit von Frauen behauptet werde. Als positives Beispiel der deutschen Vergangenheit wurde die unabhängige Frauenbewegung in der DDR der 1980er Jahre genannt. Bei der Frage nach Ursachen für die Unterschiede in Europa fiel auf, dass die Gleichberechtigung offenbar in den Regionen größer war/ist, in denen die (katholische) Kirche einen eher geringen Einfluss hat.

Wie ist die Situation von älteren Frauen in der Gesellschaft? Dies war Thema der zweiten Runde. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass sie eher übersehen, unsichtbar gemacht würden. Sie kämen nicht in der Werbung vor, und in den Medien gäbe es kaum Moderatorinnen, die älter als 50 Jahre sind. Gleichwohl hätten Ältere oftmals Weisheit entwickelt, seien erfahren, hätten sich Wissen angeeignet und ihr eigenes Leben gelebt. Das stünde im Kontrast zur Anerkennung: Aufgrund von Teilzeitarbeit und geringeren Löhnen würden sie dann als „weniger erfolgreich“ gelten.

Die Zeit verflog geradezu und die Teilnehmerinnen zeigten sich beeindruckt von der Fülle an Gedanken und Fragen, die für sich genommen bereits „abendfüllend“ sind. Mehr Informationen finden Sie / findest du auf der Projektwebsite.

 

Auftakttreffen Finanzielle Allgemeinbildung

weltgewandt e.V. richtete vom 20.-21.12.21 ein erstes Treffen mit Kolleginnen aus Litauen, Polen, Dänemark und Norwegen zum Projekt über Finanzielle Allgemeinbildung aus. Ideenreich und engagiert wurden das Thema und die Bildungsmaterialien diskutiert, die erarbeitet werden. Auch isländische, spanische, rumänische und französische Erfahrungshorizonte kamen ins Gespräch – vor allem diese Länder spiegeln sich (zusätzlich) in den Biografien der Teilnehmerinnen. Europäische Perspektiven… Mehr Informationen auf Deutsch und auf der Projektwebsite (auf Englisch).

 

Unter die Haut gehend und doch kraftvoll

Wir arbeiten sehr ernsthaft zusammen und haben trotzdem Freude.“ „Wir machen nicht nur ein Projekt um des Projekts willen, wir leben es auch.“ Stimmen zum Treffen in Warschau vom 11.-13.12.21 mit Kolleginnen aus Frankreich, Irland, Deutschland, Estland und Polen im Rahmen unseres Frauen-Projektes. Oft stehen bei einem solchen Arbeitsaustausch organisatorische Fragen im Mittelpunkt. Das ist nicht per se inspirierend. Daher widmeten sich die Beteiligten auch den Inhalten – der gemeinsamen Wander-Collage, unserer „Free-style story chain“ (zusammengesetzten Geschichte) und der Entwicklung einer Handreichung, um in schwierigen Situationen sprechen und handeln zu können.

Am intensivsten geriet die Session über Fotos zu öffentlichen Räumen und die Erfahrungen, Assoziationen und Gedanken, die die Beteiligten damit verbanden. Ein Austausch, der oftmals unter die Haut ging. Und der zugleich ein Licht auf die Gesellschaften warf, in deren Kontext die Erfahrungen gemacht wurden.

Damit wurde das Treffen zu einer intensiven Begegnung. Und das in einer Atmosphäre, die von Respekt, wechselseitigem Interesse und Lust auf kreative Herangehensweisen getragen ist. „Es ist sehr ermutigend, mit anderen Frauen zusammenzukommen. Das hilft mir, nicht isoliert zu sein.“ „Ich habe in jeder Minute gelernt, in der ich hier war.

 

Ihr/Dein Foto zu öffentlichen Räumen

Einladung zum Mitmachen

Die U-Bahn, der Hinterhof, der Supermarkt, das Museum, die Bibliothek, der große Platz, die Kneipe, der Konzertsaal, die Straße, der Arbeitsplatz, aber auch Facebook, Instagram und Twitter: Menschen bewegen sich in öffentlichen Räumen. Wie nehmen sie diese wahr? Welche Gefühle und Überlegungen, welche Ängste, Zweifel, Hoffnungen und Träume lösen sie in ihnen aus? Was ist ihr Verständnis dieser Räume für das öffentliche Leben der Gesellschaft, für das Politische, für die Möglichkeit zu Teilhabe und Mitbestimmung? Erleben Frauen öffentliche Räume anders als Männer? Im Rahmen unseres europäischen Projekts „Perspektiven von Frauen auf gesellschaftliche Spaltungen“ tragen wir verschiedene An-Sichten dazu zusammen.

Wir laden ein, mit Kamera / Smartphone öffentliche Räume zu erkunden, Fotos zu machen und die eigenen Assoziationen, Gefühle und Gedanken dazu aufzuschreiben. Jedes Wort, jedes Bild zählt. Der innere Zensor kann gern eine Pause einlegen. Einfach ausdrücken, was in den Sinn kommt. Und sehen, was entsteht.

Senden Sie Ihr Foto und/oder Text an info@weltgewandt-ev.de. Bitte in die Betreffzeile „Öffentliche Räume“ schreiben. Wir freuen uns über Zusendungen bis zum 15. Januar 2022.

Machen Sie mit! Das Team von Kolleginnen aus Estland, Frankreich, Deutschland, Irland und Polen ist neugierig darauf, Ihre/Deine Perspektiven kennen zu lernen. Wir erstellen eine Online-Galerie und veröffentlichen sie auf der Projekt-Website.

 

Delikate Themen schmackhaft machen

Online-Diskussion zu Steuern und Migration

Steuern sind ein wichtiger Teil der Geschichte der Ungerechtigkeit in der Welt. Leider schrecken viele Menschen zurück, wenn sie das Wort „Steuern“ hören – es erscheint ihnen schwer verständlich, langweilig und vielleicht ein Thema, das man besser den „Experten“ überlässt! Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen zu verstehen, was Steuern sind, warum sie so wichtig sind, welche globalen Trends eine gerechte Steuererhebung bedrohen und was getan werden kann, um Steuerungerechtigkeit weltweit zu beseitigen.

So beginnt der Beitrag der irischen Kollegin zur Lernplattform im Rahmen unserer Kooperation „Frischer Wind für die Ökonomie„. Die Projektgruppe von Kolleg/innen aus Österreich, Tschechien, Estland, Polen, Spanien und Deutschland nahm sich Zeit, ihn zu diskutieren. Wir waren uns einig: Er macht Lust, sich dem Thema zu befassen. „Trocken“ war es nicht.

Migration ist ein komplexes Phänomen. Es trifft Gesellschaften auf unterschiedliche Weise, seien sie Aufnahmeländer oder solche, von denen die Menschen weggehen. Wenn die gut Ausgebildeten das Land verlassen, bleiben dort Lücken. Das Aufnahmeland wiederum profitiert. Ausbildungskosten können gespart und die Bevölkerungsstruktur kann erhalten bleiben, wenn junge, qualifizierte Menschen kommen. Löhne müssen nicht steigen, weil mehr Arbeitskräfte da sind. Was aber, wenn Menschen nicht freiwillig kommen, sondern vor Krieg und Not fliehen? Was, wenn sie älter sind und ihre Abschlüsse nicht anerkannt werden? Wie unterschiedlich sind Menschen von Migration betroffen: die Personen selbst, die Unternehmen, die Bürger/innen? Der Beitrag des polnischen Kollegen von der WSEI-Universität in Lublin stimulierte zur Diskussion. Genau das wollen wir erreichen.

 

Politische Bildung heute

Im Oktober 2021 erschien beim Wochenschau-Verlag der Band „Standortbestimmung Politische Bildung. Gesellschaftspolitische Herausforderungen, Zivilgesellschaft und das vermeintliche Neutralitätsgebot“. Er wurde von Prof. Dr. Tonio Oeftering und Dr. Steve Kenner herausgegeben. Die Projektleiterin von weltgewandt e.V., Sophia Bickhardt, hat dazu den Beitrag „Weltoffenheit braucht Weltverstehen. Politische Erwachsenenbildung im Digital-Kapitalismus“ verfasst. Darin wird u.a. Bezug auf die politisch-ökonomische Bildung und Fragen zur Digitalisierung des Geldes genommen. Die erwähnte Lernplattform zur sozio-ökonomischen Bildung konnte aufgrund von technischen Herausforderungen noch nicht online gestellt werden. Dies ist für Anfang des Jahres 2022 vorgesehen.

 

Feministische Ökonomie und ökologisches Wachstum

Sie sind wie eine Art Gesprächssalon. Unsere regelmäßigen Online-Treffen zu wirtschaftlichen Themen im Rahmen unseres Projekts „Frischer Wind für die Ökonomie“. Dieses Mal stellten die tschechische und die estnische Kollegin ihre Beiträge für die Lernplattform vor. In Feministische Ökonomie wird im Kontrast zur neoklassischen wirtschaftswissenschaftlichen Schule eingeführt. Besonders markant ist der Unterschied im Menschenbild. Neoklassiker gehen von der Annahme des „Homo economicus“ aus, der stets rationale Entscheidungen frei von jedem gesellschaftlichen Einfluss trifft, seine Interessen verfolgt und unbegrenzt Bedürfnisse hat. Feministische Ökonominnen nehmen demgegenüber an, dass der Mensch ein Beziehungswesen ist, das durch verschiede Einflüsse wie Geschlecht, Alter, sozialen Status, Werte u.a. geprägt ist. Entsprechend würden die Entscheidungen des Menschen durch verschiedene Faktoren beeinflusst – schon aufgrund von ungleichen Ausgangslagen.

Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit – geht das? Was hat es mit „Grünem Wachstum“, „De-Growth“ oder „sozialen Grenzen des Wachstums“ auf sich? Und was heißt „decoupling“?Welche unterschiedlichen Ansätze für Nachhaltigkeit gibt es? Ein Thema, das lebhafte Debatten hervorrufen kann. Die Kolleg/innen brachten ihre Kenntnisse dazu ein. So zum Beispiel den Hinweis auf das Wachstumsdilemma oder auf ein sozialverträgliches, nachhaltiges „Entwachsen“ von ökonomischer Entwicklung.

Und immer wieder kamen auch methodische Fragen auf: Sind die Aussagen klar genug und leicht zu erfassen? Geht die Klarheit zulasten der Komplexität? Wie kann man beides sinnvoll kombinieren – schon um Perspektivenvielfalt zu ermöglichen? Aber ohne zu verwirren?

Nicht gerade in gediegener Salonatmosphäre, doch ein gepflegter Austausch war es auch dieses Mal, sachbezogen, von Respekt getragen und dem Interesse, Neues zu lernen.

 

Museum und gesellschaftliche Integration

Wie kann das Interesse von Menschen geweckt werden, ins Museum zu gehen? Wie können sich Museen öffnen, damit Besucher/innen sie als ihren Ort begreifen? Diese Fragen leiteten auch den dritten fünftägigen Workshop im Rahmen unseres UNLOCK-Projekts vom 10.-15.10.21 in Madrid. Das Programm war dicht gefüllt: Vorträge von Beispielen guter Praxis, etwa von MiméticasLab darüber, wie Museumsobjekte für Sehbeeinträchtigte zugänglich gemacht werden können. Workshops zur Wahrnehmung und Erzeugung von Geräuschen, zur kameralosen Filmerstellung und zu Zeitempfinden via Theaterarbeit. Inputs zu Fototheorie und Kunstvermittlung, zu „Kultur-Mediation“ (Culture Mediation) eines Kulturzentrums, zu Crowdfunding für NGOs und eine Stadtführung zu Community Mediation. Und natürlich Gespräche mit Museumspädagog/innen und Kulturvermittler/innen vor Ort im Museum: besonders beeindruckend sind die Aktivitäten des Archäologischen Museums Madrid.

 

EQUITY IN NAPOLI

Projekttreffen vom 3.-5. Oktober 2021 in Neapel, Italien: Gemeinsam arbeiten Kolleg/innen von Berufsschulen, NGOs und der öffentlichen Verwaltung aus sechs Ländern an Modulen, die sie für die Förderung von Chancengleichheit und Inklusion in der beruflichen Bildung entwickeln. Schritt für Schritt wurden Themenfelder in Verbindung mit bevorzugten Methoden herauskristallisiert, zu denen sie in transnationalen Kleingruppen weiterarbeiten werden. Nach xxx-Videotreffen ist klar: Online meetings nehmen Energie, persönliche Begegnungen geben Energie. Und das in einer so interessanten wie geschichtsträchtigen Stadt! Mehr Informationen zu der mehrjährigen Kooperation finden Sie / findet Ihr auf dieser Seite

 

Ungleichheit und ökonomische „Schulen“

Ungleichheit – was kann man darunter verstehen? Und welche verschiedenen ökonomischen „Schulen“ gibt es? Das war Gegenstand unseres jüngsten Online-Treffens im Rahmen unseres Ökonomie-Projekts. Diskutiert wurden zwei weitere Beiträge für unsere Lernplattform. Die österreichischen Kolleg/innen stellten ein sozioökonomisches Verständnis von Ungleichheit vor, das über die übliche Interpretation der Einkommensungleichheit hinausgeht und z.B. auch die weltweite Ungleichheit im Verbrauch von CO2 berücksichtigt. Sie betonten, dass Ungleichheit nicht „natürlich“ gegeben, sondern durch gesellschaftliche Verhältnisse und Machtbeziehungen hervorgebracht wird. Es wird erwartet, dass sie weiter zunimmt. Welche Art von Sozialstaatlichkeit wäre daher nötig, ein gutes Leben für alle zu ermöglichen? Wie kann sichergestellt werden, dass die Diskussion von Ungleichheit auch mit Blick auf die großen Themen wie Klimawandel, Digitalisierung (Plattformökonomie u.a.), Migration, Zukunft der Rente geschieht?

Mit „Wirtschaft“ wird oftmals eine bestimmte Art, sie zu betrachten, assoziiert. Doch weit gefehlt. Eingebettet in historische Kontexte und entlang des unterschiedlichen Verständnisses von Arbeit ging die Kollegin der spanischen Partnerorganisation auf Ideen von Smith, Ricardo, Marx, Keynes und neueren Autoren ein. Wie so oft in diesem Jahr war dies eine anregende Zusammenkunft – im nächsten Jahr dann wieder als ‚reales‘ Treffen.

 

Forum-Theater und noch viel mehr

Europäischer Workshop zum Klimawandel

Das Wort „Klimawandel“ wird inzwischen oft erwähnt. Es setzt Emotionen in Gang und fehlt in kaum einem politischen Statement. Dies kann ein Paradox erzeugen: Ein Wort wird zur Worthülse. Auch deshalb fand die lebendige Kenntnisweitergabe, genannt Vortrag, von Christoph Meyer auf dem Workshop im Rahmen unseres Projekts zum Klimawandel vom 24.-28.09.21 in Berlin großen Zuspruch. Es ging um Charakteristika der globalen Erwärmung, das Verbrennen fossiler Energien als zentraler Ursache hierfür, das vielfach unterschätzte Methan sowie die politischen Möglichkeiten, all den Problemen beizukommen – im Prinzip.

Fünf Tage lang erprobten Kolleg/innen aus Sofia, Athen, Rom und Berlin Methoden der Erwachsenenbildung, um das Thema Klimawandel in seiner Vielschichtigkeit zum Gegenstand ihrer Arbeit zu machen. Gemeinsam wurde die (innere) Hürde genommen, Videos für unseren Online-Kurs zu produzieren, Forum-Theater erprobt, die Popular Opinion Leader-Methode diskutiert, spielerisch pro und contra von Klimaschutzpolitik ausgelotet und am authentischen Ort erkundet, wie Menschen sich zusammenschließen, etwas fürs Stadtklima und den eigenen Salatteller tun können. Zum Beispiel durch urban gardening. Viele Anregungen provozieren gleichwohl auch zu vielen neuen Fragen. So ist das mit der Bildung…

Eine Kurzbeschreibung zum Video und dem Forum-Theater als Methode ist auf unserem Youtube-Kanal zu finden.

 

Eine Tür wurde geöffnet

Dialog-Forum zu einem Bürgerhaus in Marzahn-Nord

Bewohnerbüro, Repair-Café, Dachterrasse, Saal für Musik, Tanz, Theater, kreative Räume, Angebote für Kinder am Wochenende, Samstag und Sonntag offen, Selbstverwaltung!, Treff für Alleinerziehende, internationale Küche

Diese und weitere Vorschläge kamen zusammen, als Bewohner/innen eingeladen wurden, ihre Wünsche und Ideen aufzuschreiben und damit ein Haus-Modell – ihr Traum-Haus – zu bestücken. So geschehen, als weltgewandt e.V. in Kooperation mit ASA-Alternatives Stadtteil-Aktiv und dem Kulturhochhaus Marzahn am 22. September ins Jugendzentrum Betonia zu einem Austausch über ein Bürgerhaus in Marzahn-Nord einlud. Mit 53 Besucher/innen war der Raum gut gefüllt. Gekommen waren auch Juliane Witt, die Bezirksstadträtin für für Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf, Martin Wernhammer, der Standortleiter der Region Berlin, Thelen Immobilien Management GmbH und Barbara Schünke, Geschäftsführerin Nachbarschaftsheim Neukölln e.V. Der Austausch war inhaltsreich und intensiv. Frau Witt fasste den Abend so zusammen:

Ein ganz feiner, lohnenswerter, sachlicher und konstruktiver Einwohnerdialog in Marzahn/Nord. Gut besucht, ausgezeichnet von Sophia Bickhardt moderiert, gut vorbereitet von Fritz Gläser und Rina Bika, gastlich im Jugendzentrum Betonia. Besonders wichtig war auch, dass mit Herrn Wernhammer vom Eigentümer des Centers, der Thelengruppe, ein kompetenter Gesprächspartner dabei war, ruhig, auch ein guter Zuhörer, und auch im Anschluss noch da und im Dialog. Mir hat gut gefallen, wie die verschiedenen Sichten auf den Stadtraum, was nötig ist und was die Bürger gern möglich machen würden, ohne Zeitdruck von allen respektvoll angehört und aufgenommen wurden.

Die Veranstaltung wurde in Bild und Ton dokumentiert. Danke an Fritz Gläser von ASA für die Erstellung des Audio-Videos. Eine schriftliche Zusammenfassung finden Sie / findet Ihr über diesen Link.

Gesellschaftliche Umbrüche damals wie heute

Workshop mit Kolleg/innen aus sechs europäischen Ländern in Lódz/Polen im Rahmen unseres Projekts „Bewegende Geschichte(n)“. Das Thema wurde auf verschiedene Fragen angewandt, z.B. neue Ansätze zur Diskussion der Griechischen Revolution vor 200 Jahren, die Transition von der Franco-Diktatur zur repräsentativen Demokratie in Spanien und die Kriege in Jugoslawien in den 1990er Jahren. Gemeinsam wurde ein breites Repertoire an Methoden erprobt: Soziometrie, freies Theater, Lernen mit Bildern, Biografiearbeit usw. Fazit einer Teilnehmerin nach einigen Tagen: „Ich bin noch voller Eindrücke von unserem Treffen in Lódz und bin sehr dankbar, dass ich eine so produktive Zeit mit euch allen verbringen durfte.“

Mehr Informationen zum Workshop und zum Projekt auf der Website http://www.moving-memories.eu/

Thesen zur Abgeordnetenhauswahl – und was fehlt

Zur Erleichterung einer Wahlentscheidung veröffentlicht die Bundeszentrale für politische Bildung seit 2002 den Wahl-O-Mat. So auch für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 26. September 2021. Der Link zur Teilnahme: https://www.wahl-o-mat.de/berlin2021/app/main_app.html

Er enthält 38 Aussagen. Sie wurden von einem Gremium aus 15 Jungwähler/innen sowie 15 Akteuren aus Wissenschaft, Bildung und Politik verfasst. Die Thesen beziehen sich zum Beispiel auf den Kauf von Wohnungen durch den Staat, den Ausbau der Autobahn A100, den freien Eintritt in Museen für alle Berliner/innen, gebührenfreie Deutschkurse für alle Zugewanderten, die militärische Forschung an Hochschulen u.s.w. Die politischen Parteien haben dazu ihre Positionen übermittelt.

Interessant ist, was nicht thematisiert wird: Die Corona-Politik der vergangenen 15 Monate. Etwa Fragen wie diese:

  • Was muss ein Staat für den Katastrophenschutz tun? Was darf er nicht tun?
  • Sind Ausgangssperren und Vorschriften dazu vertretbar, wer wann wen treffen darf?
  • Wie wägen wir zwischen dem Schutz vor Corona und anderen Gesundheitsgefahren und Rechtsgütern ab?
  • Wie kann eine Diskriminierung sowohl von Geimpften als auch von Ungeimpften vermieden werden?
  • Hätte der Staat im Arbeitsleben mehr für den Gesundheitsschutz tun müssen?
  • Wann kann eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ beendet werden? Welche Kriterien gibt es dafür? Anders gefragt: Was ist das Ziel der damit verbundenen Maßnahmen?

Politische Bildung erweckt damit den Anschein, das dominierende Thema seit März 2020 wegzuschweigen. Im Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl wird das Thema mit Blick auf die Patentierung von Impfstoffen erwähnt.

Geschlechterstereotype und Gesamtkunstwerk

Fünftägiger Workshop Ende August 2021 mit Kolleg/innen aus fünf Ländern unter anderem über Geschlechterstereotype. Anders als häufig bei transnationalen Begegnungen üblich, wurde der Austausch nicht allein von der einladenden Organisation, sondern von allen Beteiligten gestaltet. Das sichert Methodenvielfalt und ein aktives Miteinander. Neben einem Welt-Café wurden Klischeevorstellungen und ‚traditionelle‘ Rollenbilder in Redewendungen, Witzen, Filmen, Schlagzeilen von Zeitungen, Werbung und Musik ausgemacht und in pantomimischen Szenen persifliert. Im Gespräch darüber sprachen die Beteiligten über Kulturen der Geschlechterarrangements in den Partnerländern. Der Blick über den nationalen Zaun war inspirierend und hatte etwas Befreiendes. Mehr dazu auf  der Projektwebsite.

 

Träume zu Leben erwecken

Blended learning-Aktivitäten, was ist das? Nicht nur Bildungspersonal, sondern auch Lernende der Partnerorganisationen kommen miteinander in Kontakt. Über den virtuellen Austausch durch eine E-Mail-Liste, WhatsApp-Gruppe oder Einträge im Padlet. Aber auch über die konkrete, persönliche Begegnung. So im August 2021 in Berlin. Im Mittelpunkt standen Selbstwahrnehmung und Selbstausdruck, Perspektiven auf die eigene Welt und jene im weiteren Umfeld. Besonders bewegend war es für die Teilnehmerinnen, die eigenen Träume, Wünsche und Hoffnungen aufzuspüren. Allzu oft sind Frauen darauf orientiert, sich anderen zuzuwenden und den Blick auf eigene Wahrnehmungen hintan zu stellen. So war die „Landkarte der Träume“ eine neue Erfahrung: Im Ambiente des Mauergartens ließen sie Collagen zu ihren Träumen für ein ‚glückliches Leben in guter Gesellschaft‘ entstehen. Daran anknüpfend wurden aus den Traum-Bildern konkrete Ziele abgeleitet und überlegt, wie sie ‚angegangen‘ werden können. Danach wurde nicht viel darüber gesprochen. Denn das war den meisten Frauen nicht vertraut. Doch es sind wahre Kunst-Schätze entstanden. Mehr dazu auf der Projektwebsite.

Horizonterweiterung pur: Freiwillige gesucht

Neben unseren Aktivitäten in Berlin-Marzahn arbeiten wir mit Partnereinrichtungen in ganz Europa zusammen. Gemeinsam entwickeln wir Bildungsangebote, zum Beispiel frei zugängliche Lernplattformen, und lernen voneinander. Kooperation lebt auch von Begegnung. Für die Mitarbeit bei der Organisation und Durchführung von fünftägigen transnationalen Begegnungen mit Menschen aus Spanien, Italien, Rumänien, Griechenland, Frankreich und weiteren Ländern suchen wir noch Freiwillige. Wir suchen Sie / Dich.

Die nächsten Begegnungen finden statt zu den Themen

* Museum – offen für alle: Juli 2021,

* Perspektiven von Frauen auf gesellschaftliche Spaltungen: August 2021,

* Klimawandel: September 2021.

Weitere Informationen finden Sie / findet Ihr in der Ausschreibung. Wir freuen uns über Ihr / Euer Interesse.

 

Klimawandel und Waldzerstörung, Workshop in Athen

Erderwärmung und Energieerzeugung, das sind zwei zentrale Stichworte, die fallen, wenn es um Fragen zum Klimawandel geht. So auch während des Workshops von Beteiligten aller Partnerorganisationen, der vom 5.-10. Juli 2021 in Athen stattfand. Im Mittelpunkt stand der Austausch von Methoden, um Aspekte des Klimawandels zum Thema in der Erwachsenenbildung zu machen. Die Teilnehmer:innen übten sich in der fotografischen Reportage am Beispiel der Naturzerstörung durch Waldbrände in Griechenland (in diesem Jahr schon im Mai). Sie gingen dazu ‚ins Feld‘, machten Aufnahmen und lernten anschließend Tipps und Tricks zur Nachbearbeitung. Wie kann ich Neugier wecken? Wie mit einem Bild eine Story erzählen? Und ab wann dient die Bildbearbeitung schlicht der Manipulation? „Bewegend, lehrreich und motivierend“, so das Fazit einer Teilnehmerin.

 

Kontroversen zum Klimawandel

Am Klimawandel scheiden sich die Geister. Den einen geht die Reduktion der Treibhausgase nicht schnell genug. Andere bezweifeln, dass der Klimawandel stattfindet bzw. durch menschliches Tun verursacht ist. Selten wird dabei zwischen dem Klimawandel, der Klimaschutzpolitik und der Art, wie die Debatten geführt werden, unterschieden. Verschiedene Auffassungen sind für eine demokratische Meinungsbildung gleichwohl unverzichtbar. Wenn viele sich einbringen, kann ein breiter Bewusstseinsprozess angestoßen werden, können auch Instrumentalisierungen des Themas von der einen oder anderen Seite entzaubert werden. Und zugleich könnte die Dramatik des Wandels einsichtig werden. Wie damit umgehen? Was macht es so schwer, den „Wandel des Klimawandels“ auf den Weg zu bringen? Was ist an der Energieerzeugung zu ändern? Ist die Rüstungsindustrie Klimaschädiger Nr. 1? Inwiefern sollten Bürger:innen ihr Konsumverhalten verändern? Welche strukturellen Änderungen sind erforderlich? Wann überzeugen moralische, auf das individuelle Verhalten abzielende Argumente?

Dies sind einige der Fragen, die während des Workshops vom 5.-10. Juli 2021 bei unserer Partnerorganisation Action Synergy in Athen diskutiert wurden. Dazu erscheint im August der Beitrag zu unserem Online-Kurs „Kritik an der Klimaschutzpolitik – Argumente und Gegenargumente“. Mehr zu der Kooperation auf der Projektwebsite.

P.S. Klar, fliegen nach Athen, um über den Klimawandel zu sprechen, ist ein Widerspruch in sich. Für Projekte, die ab diesem Jahr beantragt wurden, besteht künftig die Möglichkeit des „green travel“, also der Finanzierung von Zug- oder Busreisen zum tatsächlich entstandenen Preis. Immerhin.

Erasmus-Akkreditierung für weltgewandt e.V.

Enriching lives, opening minds (wörtlich und damit etwas prosaisch übersetzt: „Leben bereichern, Geist öffnen“) ist das Motto des Programms Erasmus+ der Europäischen Union. Es ermöglicht mehrjährige Kooperationen zwischen Organisationen aus EU-Staaten sowie weltweit und damit die gemeinsame Arbeit an Themen, den Austausch von Methoden und die Entwicklung von frei zugänglichen Bildungsmaterialien. Das Programm umfasst aber noch mehr: Die Fortbildung von Mitwirkenden von Bildungseinrichtungen im Ausland. Dies kann von der Teilnahme an Kursen bis hin zum mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt bei einer Partnereinrichtung reichen. weltgewandt e.V. ist nun auch auf diesem Gebiet aktiv und hat dafür die Erasmus-Akkreditierung für Erwachsenenbildung der laufenden Programmperiode (2021-2027) erhalten. Wir freuen uns!

Bewegend, über bewegende Erinnerungen zu sprechen

Nach so vielen virtuellen Treffen trafen sich die Kolleg/innen der sechs Partnerorganisationen vom 27.-29.06.2021 zum Hybridmeeting in Belgrad / Serbien. Die Projektbeteiligten der AHE-Universität in Lódz/Polen waren online dabei. Klar, wir sprachen über Fragen der Organisation, Evaluierung und Verbreitung der Projektaktivitäten. Die Begegnung beinhaltete gleichwohl mehr: den Austausch über die inhaltlichen Teile unserer Beiträge zur Lernplattform. So über die griechische Revolution 1821, die Umsiedlung von Kareliern nach Finnland, Frauen in der Transformation der 1990er Jahre in Polen und den deutsch-deutschen Vereinigungsprozess. Man mag diese Themen lesen und fragen: Sind sie wirklich interessant? Oh ja! Der Fokus der Partner liegt auf Transformationen in der Vergangenheit und wie sie heute diskutiert werden. Die diskursive Herangehensweise beinhaltet auch einen Blick auf verborgene Aspekte des jeweiligen Themas. Und das kann AHA-Erlebnisse auslösen… Ein sehr intensives und inhaltsreiches Treffen bei unserer Partnerorganisation, dem DAH-Theater in Belgrad.

Die Projektwebsite ist nun online.

 

 

Perspektiven von Frauen auf gesellschaftliche Spaltungen

weltgewandt e.V. koordiniert eine Kooperation mit Kolleginnen in Estland, Frankreich, Irland und Polen zu Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und dem dafür nötigen Prozess der Demokratisierung der gesamten Gesellschaft. Auf der Projektwebsite veröffentlichen wir Informationen zu dem Projekt und den aktuellen Aktivitäten.

 

Die Freiheitskämpfe der Frauen

“Die Frauenbewegung könnte man sagen begründete dann auch den Sozialstaat, der sich in der Weimarer Republik weiter entfaltet hat. So etwas wie Mutterschutz oder Rentenreformen, Arbeitsgerechtigkeit, Lohnfragen, aber auch Altenversorgung, Kindergärten, Jugendämter – das wäre alles nicht möglich gewesen ohne die Frauenbewegung.” Dorothee Linnemann, Kuratorin der Ausstellung zu 100 Jahren Frauenwahlrecht.

Aus Anlass des Internationalen Frauentags am 08. März verweisen wir auf die Dokumentation von 3Sat zum Frauenwahlrecht

 

 

 

Krisen überwinden – Zukunft gestalten

weltgewandter Workshop auf dem Digital-Forum der Gesellschaft für Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft

 

 

Anstelle ihrer Jahrestagung veranstaltet die Gesellschaft für Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW) am 19. März 2021, 9-13 Uhr ein Digital-Forum. Zwei Vertreterinnen von weltgewandt e.V. werden das Projekt „Frischer Wind für die Ökonomie – in Europa“ vorstellen, das unser Bildungsträger gemeinsam mit Partnerorganisationen in sechs Ländern der EU realisiert. Die allgemeine Einführung wird mit der Vorstellung des entstandenen Beitrags zum Thema Geldschöpfung und Modern Monetary Theory (MMT) samt einer didaktischen Übung verbunden.

Informationen zum Programm auf der Website der GSÖBW. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Wir laden herzlich ein!

 

Am virtuellen Runden Tisch

Umbrüche in der Geschichte Europas

 

Vielfach wird dieser Tage vom Großen Umbruch / „Great Reset“ gesprochen. weltgewandt e.V. koordiniert eine zweijährige Kooperation mit Partnerorganisationen in Finnland, Griechenland, Polen, Serbien und Spanien zu Umbrüchen bzw. Großen Transformationen der Vergangenheit. Deutschsprachiger Titel: „Bewegte Geschichte. Europa im Wandel“. Der Blick über den Landes-Tellerrand kann bislang nur virtuell stattfinden. Und doch ist es klasse, wenn Menschen aus Helsinki, Málaga, Berlin, Athen, Lódz und Belgrad an einem „Online-Tisch“ sitzen und sich zum Projektthema austauschen. So am 09.02.21. Und bald wieder.

 

„Werkstatt von Demokratie“

Podcast: Perspektiven kritischer politischer Bildung

 

Die Professorin Bettina Lösch von der Universität Köln sieht in politischer Bildung die Möglichkeit, „… dass Menschen sich die politischen Verhältnisse aneignen können“, dass sie erkunden, „wo finden Prozesse der Demokratisierung, aber auch der Entdemokratisierung statt“. Es gehe darum, über Demokratie zu bilden, aber nicht, dazu zu erziehen.

 

Bildung habe eine disziplinierende Seite – gerade, wenn ein bestimmtes Verhalten erwirkt werden soll. Dies werde nicht angestrebt.  Politische Bildung unterscheide sich darin von der Extremismusprävention, wie sie u.a. über das Programm „Demokratie leben“ gefördert wird. Denn in diesem Kontext werde häufig mit einer Feindrhetorik und durchaus einem negativen Menschenbild gearbeitet. Politische Bildung  verfolge vielmehr den Anspruch, Menschen mit Offenheit zu begegnen.  Sie ziele dabei auf die andere Seite von Bildung, den „utopischen Rest“.  In einer Art Werkstattcharakter könnten Formen der Demokratisierung erprobt werden.

Ist (politische) Bildung neutral? Nein, sie könne es auch nicht sein, meint Bettina Lösch. Den Beutelsbacher Konsens würde sie nicht dahingehend interpretieren. Allerdings müsse politische Bildung unabhängig sein.

Hier geht’s zum Podcast

Kommentar: Das von Prof. Lösch entwickelte Verständnis von politischer Bildung ist in wesentlichen Teilen auch das von weltgewandt e.V. Das betrifft ebenso die Abgrenzung zur Erziehung. Für eine politische, demokratiefördernde Bildung ist außerdem finanzielle Unabhängigkeit unabdingbar – so auch wie die Freiheit von staatlicher oder parteipolitischer Einflussnahme. In diesem Sinne knüpfen wir an das humanistische Bildungsideal Wilhelm von Humboldts an. Inspirationen dazu bietet Heinz-Elmar Tenorth auf bpb.de sowie das dreiminütige Kurzvideo auf 3sat „Das Humboldt’sche Bildungsideal„.

 

Integration und politische Bildung

Beitrag im Rahmen des Projekts Kompetenzausbau45+

 

Politische Bildung mit Geflüchteten und Migrant:innen findet inzwischen eine größere Aufmerksamkeit. Um dies auch in anderen Ländern der Europäischen Union zu befördern, entstand der Artikel „Wege zu Bürgerbeteiligung und politischem Engagement“. Integration wird dabei in gesamtgesellschaftlicher Perspektive als eine Gestaltungsaufgabe des Gemeinwesens verstanden. Dies schließt auch das Verständnis für Aspekte der sozialen Integration aller Bürger:innen ein. Politische Bildung möge dazu befähigen / „empowern“, Integration in ihren verschiedenen Facetten zu verstehen und sich Kompetenzen für ein demokratisches Mit- und Nebeneinander in einer pluralen Gesellschaft anzueignen.

Zum Beitrag

Bild: Antenna auf Unsplash

 

Digitalisierung und die Ideen der Aufklärung

Kurs an der Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf

 

Die Projektleiterin von weltgewandt e.V. bietet einen vierteiligen VHS-Kurs zur Digitalisierung und Fragen der Erneuerung von Demokratie in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche an. Dazu werden Ideen von Denkern aus der Zeit der Aufklärung vorgestellt, die geistige Wegbereiter für heutige Auffassungen von Frieden, Freiheit, Gleichheit und dem „Wohlstand der Nationen“ waren. Sie werden kontrastiert mit kritischen Stimmen zu den „dunklen“ Seiten von Aufklärung in Form von totalitären Tendenzen und Systemen der Moderne. Vor dem Hintergrund dieser Einsichten wird nach den Licht- und Schattenseiten der Digitalisierung gefragt.

Die Überlegungen werden als Vortrag zur Diskussion gestellt. Die Reihe ist als Angebot gedacht, über diese Fragen miteinander ins Gespräch zu kommen.

W i c h t i g: Der Kurs ist für ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger unentgeltlich. Siehe das Programm des Freiwilligencampus mit Hinweisen zur Anmeldung.

Weitere Informationen zum Kurs auf der Seite der Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf.

Anmeldung: Tel.: (030) 90293 2590, Fax.: (030) 90293 2589, E-Mail: infovhs@ba-mh.berlin.de, https://www.berlin.de/vhs-marzahn-hellersdorf/

Bild: Luca Bravo auf unsplash/Montage SB weltgewandt

 

Frischer Wind für die politisch-ökonomische Bildung

Artikel auf der Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

Das war deutlich besser als erwartet.“ „Der Austausch und die Feedback-Kultur waren sehr gut. Die Kommentare auf die Artikel waren sachbezogen und überaus hilfreich. Das ist nicht selbstverständlich.“ „Kooperation, das ist der Sinn von EU-Projekten.

Drei Rückmeldungen zu dem 5-tägigen Webinar vom 16.-20.11.20 im Rahmen des Projekts „Fresh-up Economics„, das weltgewandt e.V. koordiniert. Diskutiert wurden sieben Beiträge von sieben Organisationen aus sieben Ländern zur Lernplattform über sozioökonomische Bildung. Es ging um Moderne Geldtheorie, Klima und Wirtschaft, Verschuldung, Europa und der globale Süden, Strategien zur Bewältigung von Krises, Öffentliche Güter und soziale Wohlfahrt und weitere Themen. Erfrischend und erfahrungsgesättigt führte die irische Partnerin in den Gebrauch interaktiver Online-Tools ein. Mentimeter, speakeasy, jamboard und padlet fanden sogleich Anwendung beim Versuch, die ausgearbeiteten didaktischen Teile der Bildungsmaterialien gemeinsam online zu erproben. Solche Workshops sind eine unsinnlich-sinnliche Erfahrung und können die „echten“ nicht ersetzen. Dennoch: Es war besser als erwartet!

Ein Artikel zu dem Webinar wurde auf Deutsch und Englisch auf der europäischen Plattform EPALE veröffentlicht.

 

Vom Wert des Wassers und der Veredelung von Müll

 

Bei einem weiteren Video-Arbeitstreffen am 19.11.20 im Rahmen des Projekts zu Klima + Wandel standen Beiträge zu dem Online-Kurs (MOOC) im Mittelpunkt, der gemeinsam erarbeitet wird. Besprochen wurde einer zum Thema Müll-Recycling, ein weiterer zu Wasser und der Vermeidung von Wasserverschwendung. Eine Frage hierbei war, welches Wissen bereits vorausgesetzt werden kann. Welche Aspekte dürften für andere neu und interessant sein?

Die Passagen zur Geschichte des Mülls und wie Menschen in früheren Jahrhunderten damit umgegangen sind, fanden Zuspruch; ebenso die Überlegungen zu 3xR, also “Reduce, Reuse, Recycle”. Vor allem die Fallstudie zum Corviale-Ecopark weckte Interesse – und Hoffnung.

Wasser wiederum ist für fast alle Bürger:innen recht problemlos verfügbar. Ohne Wasser ist kein Leben möglich. Doch wie steht es um die Wert-schätzung des kostbaren Naß? Was besagt ein “Wasser-Fußabdruck”, welche Tipps zur Vermeidung von Wasserverschwendung können gegeben werden? Wie können Menschen in Roma-Communities bewusster mit Wasser umgehen lernen? Was können andere von ihnen lernen? Die Beiträge werden nun leicht überarbeitet; die didaktischen Teile in Workshops erprobt. Gern offline, erst im Frühjahr/Sommer 2021.

 

Oeconomia

Einblicke in den Maschinenraum: die Entstehung von Geld und Schulden

Die Filmemacherin Carmen Losmann stellt den Granden der Finanzwelt naiv anmutende Fragen, die doch ins Mark unseres Wirtschaftssystems treffen: Wie kommt Geld in die Welt? Wer übernimmt die Schulden? Wächst eine Wirtschaft nur, wenn die Kredite wachsen? Ist Gewinn nur möglich, wenn Menschen, Unternehmen oder der Staat sich verschulden? Wer kollabiert zuerst, unser Ökosystem Erde oder der Kapitalismus? Im Film werden grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge anschaulich dargestellt und durch prominente Banker bestätigt. Zu Wort kommen auch Bürgerinnen und Bürger, die diese Zusammenhänge aufspüren und kritische Fragen stellen. Ein lehrreicher Film, der doch kein Lehrfilm ist, häufig zum Schmunzeln veranlasst – und Lust macht, sich weiter mit diesen Fragen zu beschäftigen. Mitarbeiterinnen von weltgewandt e.V. erarbeiten gerade mit Kolleg:innen in sechs Ländern eine mehrsprachige Lernplattform zur ökonomischen Allgemeinbildung. Auch zum Geldsystem und dem Verhältnis von Markt und Staat.

Der Film ist eine Koproduktion von ZDF, 3sat und weiteren. Er wurde auf der Berlinale 2020 gezeigt. Filmstart ist der 15.10.20.

Erste Kritiken sind bereits erschienen. So die von Bettina Peuleck auf ndr.de, Martina Knoben auf Süddeutsche.de und Michael Kienzl in der Berliner Zeitung.

 

Aufzeichnung online

Diskussion „Bittersüße Freiheit. Der Vereinigungsprozess und die Folgen“

 

Wie ist die Bilanz des Vereinigungsprozesses 30 Jahre nach der Auflösung der DDR und ihrem Beitritt zum Grundgesetz der BRD? Was ist der Maßstab für die Analyse und Beurteilung dieser Frage? Die Situation in Westdeutschland oder die Wünsche und Hoffnungen derer, die sich 1989/90 für eine Öffnung der Gesellschaft, für Freiheit, Demokratie und ein unbeschwertes Leben engagiert hatten? Eine Diskussion, in der diese und weitere Aspekte zur Sprache kamen. Gleichsam ein Kunststück zwischen Ökonomie und Kunst.

Prof. em. Dr. Jan Priewe, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin 1993-2014

Elske Rosenfeld, Künstlerin, Autorin, Kulturarbeiterin,

Moderation: Sophia Bickhardt, weltgewandt e.V.

Das unbearbeitete Audio kann nun nachgehört werden (rotes Audiosymbol anklicken, dann „trotzdem abspielen“).

00:00 Vorstellung weltgewandt e.V.

01:46 Hinführung zum Thema

07:50 Vorstellung der Podiumsgäste

11:26 Prof. Priewe: Bilanz der Einheit

38:00 Elske Rosenfeld: Wo hätte es hingehen können? Lesung „Wackliges Gedenken. Die ostdeutsche Revolution ist eine unvollendete Geschichte. Hätte man das verstanden, gäbe es heute keine AfD“

59:35 Gespräch Publikum – Podiumsgäste

02:02:07 Dank und Hinweise auf Angebote von weltgewandt e.V.

Im Gespräch wird auf die Veranstaltung „Beispiellose Schocktherapie. Die Einführung der Marktwirtschaft in Ostdeutschland“ verwiesen. Damals hatten die frühere Wirtschaftsministerin der DDR, Prof. Christa Luft, der erste und letzte frei gewählte Ministerpräsident der DDR, Dr. Lothar de Maizière, und Prof. Jan Priewe diskutiert. Ein Amateurvideo der Diskussion ist auf Youtube eingestellt. Ab der 10. Minute ist die Qualität des Mitschnitts akzeptabel.

In der Schrift „Ohne Frauen ist keine Revolution zu machen“ wird auf S. 6-18 auf Ursachen für den Zerfall der DDR, auch ökonomische, eingegangen. In den Folgekapiteln wird außerdem auf Dokumente verwiesen, in denen die von Elske Rosenfeld erwähnten Wünsche, Hoffnungen und Forderungen zur Sprache kommen.

Die Veranstaltung von weltgewandt e.V. fand am 07.10.20 in Kooperation mit und in der Stadtteilbibliothek Heinrich von Kleist statt. Sie wurde gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Autorenlesefonds.

 

 

Programmieren selbst gemacht

Online-Kurs zu Frauen und Robotik veröffentlicht

 

Frauen und Robotik: von dieser Kombination hört man nicht allzu oft. Denn Frauen sind auf dem schnell wachsenden Markt der Robotik deutlich unterrepräsentiert. Es fehlt ihnen oft an Mut und Selbstvertrauen, sich für die sogenannten MINT-Fächer zu interessieren bzw. ihrer Qualifikation Geltung zu verschaffen. So sind es eher Männer, die bestimmen, welche Technik in Haushalt und Alltag, Medizin und Pflege, Autoindustrie, Logistik, dem Militär u.s.w. zum Einsatz kommt.

Dem möchte das Projekt NO GENDER GAP (“Keine Geschlechterlücke”) entgegen wirken. weltgewandt e.V. kooperiert dabei mit Organisationen in Spanien, Italien, den Niederlanden und Portugal. Gemeinsam wurde ein Online-Kurs erarbeitet. Er wurde nun veröffentlicht.

Schritt für Schritt können die Kursteilnehmer:innen lernen, einen eigenen (kleinen) Roboter zu programmieren. In Modul 1 stehen zunächst Grundfragen im Mittelpunkt: Was ist ein Roboter? Was sind wichtige Stationen in der Geschichte der Robotik? Welche Fragen stellen sich in Bezug auf die Roboterethik? In Modul 2 wird in die Grundlagen von Elektrizität und Schaltkreisläufen eingeführt. Darauf aufbauend werden in Modul 3 weitere Komponenten der Robotik, die automatische Steuerung und das Programmieren, vorgestellt. Dem folgt eine Einführung in die Codierung mit Scratch (Modul 4). Im abschließenden Modul 5 schließlich lernen die Kursteilnehmer/innen den Umgang mit Robotik-Kits und der Kodier-Morseschrift kennen. Das erworbene Wissen kann am Ende eines jeden Moduls mit einem Quiz getestet bzw. in Übungen angewandt werden.

Überdies werden in einzelnen Kapiteln der Module Frauen porträtiert, die die Technikgeschichte beeinflusst haben. Zu ihnen gehören auch Ada Lovelace. Sie arbeitete mit Charles Babbage an der von ihm entwickelten Analytical Engine. Nach ihr ist die Programmiersprache “Ada” benannt worden.

Das alles klingt fremd und nach Anstrengung? Vielleicht muss tatsächlich erst eine Tür ins Unbekannte geöffnet werden. Dazu möchten die Macher/innen des Kurses herzlich einladen. Es erwartet Sie/Euch die Möglichkeit, sich Kompetenzen anzueignen – zumal auf einem Gebiet, das vielfach als Zukunftsmarkt gepriesen wird.

Die Teilnahme an dem Kurs ist kostenlos. Wer ihn absolviert, erhält am Ende ein Zertifikat.

Einschreibungen in den Kurs sind über diesen Link möglich.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie / findet Ihr auf der Projektwebsite (auf Englisch) sowie auf dieser Seite (auf Deutsch).

Foto: Science in HD auf Unsplash, Bearbeitung: SB/weltgewandt e.V.

 

Beitrag:

Eine zweite Welle? Corona in Zahlen

Die Corona-Krise polarisiert, gesellschaftliche Spaltungen werden deutlicher sichtbar, und neue Trennlinien entstehen. Dies wirkt sich selbst auf persönliche Beziehungen aus.

Es ist sinnvoll, zunächst einmal zwischen dem Virus und den politischen Maßnahmen zur Eindämmung desselben zu unterscheiden. Politische Entscheidungen sind in einer Demokratie bekanntlich strittig. Für die, die sich ein eigenes Urteil bilden möchten, sei deshalb empfohlen, einerseits O-Töne zu studieren und andererseits verschiedene Bewertungen zur Kenntnis zu nehmen – und sich des Unterschieds von beidem bewusst zu sein.

Zahlen zum Infektionsgeschehen bietet das Robert-Koch-Institut. Zum einen allgemeine „Fallzahlen“, das heißt die Zahl der tatsächlich Erkrankten. Im Wochenbericht wird die Zahl der Infektionen genannt und ins Verhältnis zur Zahl der Tests gesetzt. Ergebnis vom 01.09.2020: 97,7% der Test haben einen negativen Befund, d.h. es wurde kein SARS-CoV2-Virus (PCR-Tests) festgestellt. Im Umkehrschluss heißt dies, dass 2,3% der knapp 4,9 Millionen Tests positiv ausfielen. Damit sind die Personen allerdings nicht automatisch auch erkrankt. Zudem zeigt ein Vergleich der Entwicklung dieses Jahres, dass in Deutschland die Zahl der positiv ausgefallenen Tests trotz deutlicher Ausweitung der Tests zurückgegangen ist.

Wie wird getestet? Was ist ein PCR-Test? Eine Darstellung bietet der entsprechende Wikipedia-Artikel.

Und natürlich sind auch die Tests in der Diskussion. Es trat das Problem auf, dass Menschen „falsch positiv“ oder „falsch negativ“ getestet wurden. In einer recht nüchternen Darstellung in der Süddeutschen Zeitung heißt es dazu: „Die PCR kann nämlich nur das Erbgut von Viren aufspüren, nicht jedoch feststellen, ob diese überhaupt noch infektiös sind.“ Die Fehlerquote läge bei etwa 1%, das wären 100 von 10.000 Menschen. Diese Zahl wird auch in anderen Artikeln bestätigt.

Eine Kritik an der Informationspolitik des RKI wurde immer wieder geäußert, durchaus deutlich im ZDF bereits am 10.05.20.

Informationen zur Situation in anderen Ländern bietet die Weltgesundheitsorganisation. Auch hierbei ist das Verhältnis aufschlussreich: Wie hoch ist die Zahl der Tests, wie hoch die der Infektionen und das im Verhältnis zur Zahl der Einwohner/innen? Wie steht es außerdem um das Verhältnis der Infizierten zu den wirklich Erkrankten? Daten dazu bietet auch die Seite Our World in Data. Dort heißt es auch:

„According to criteria published by WHO in May, a positive rate of less than 5% is one indicator that the epidemic is under control in a country.“ (Übersetzung: „Nach den von der WHO im Mai veröffentlichten Kriterien ist eine positive Rate von weniger als 5% ein Indikator dafür, dass die Epidemie in einem Land unter Kontrolle ist.“)

Eine zweite Welle scheint daher momentan wenig wahrscheinlich (07.09.2020). Sollte sie dennoch auftreten, wäre noch einmal zwischen einer durch die statistischen Angaben bestätigten Krankheits-Welle und einer diskursiv erzeugten zweiten Welle zu unterscheiden.

Interessant ist, wie die schwedische Regierung in der Pandemie entschieden hat. Laut dem Wochenmagazin Der Spiegel wurde ein liberaler Umgang mit dem Problem bevorzugt, das heißt auf Restriktionen wie Ausgangssperren wurde verzichtet und statt dessen Abstandsregeln und Hygieneverhalten propagiert. „Die Idee dahinter ist, sich auf eine Verlangsamung der Virus-Ausbreitung zu konzentrieren, da sich der Krankheitserreger ohnehin nicht ausrotten lasse.“ Schweden habe dadurch eine höhere Immunität erreicht als andere Länder. Vertreter der WHO hätten dieses Vorgehen als nachhaltig gelobt.

Wer Lust auf weitere Zahlen hat, wird auch auf der Seite des Statistischen Bundesamts fündig. Dort sind ein Einbruch der Wirtschaftsleistung um 9,7% und eine Deflationsrate von 0,1% (also -0,1% Inflationsrate) ausgewiesen (07.09.2020).

Foto: Center for Desease Control auf Unsplash

 

Beitrag:

Neue Normalität? Pro und Contra Mund-Nasen-Schutz

Mit Blick auf die politischen Entscheidungen zur Corona-Krise entzünden sich die Debatten auch am Tragen einer Maske. Dazu heißt es in der Wochenzeitung Der Freitag: „Die Maske ist links“.  Mit der Maske verknüpft die Autorin Elsa Köster Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts:

„Denn das Tragen der Maske ist ein Akt der Solidarität. Man schränkt sich ein, um Schwächere zu schützen: Solidarprinzip. Dieses abzulehnen, ist ein neoliberaler Akt: einer, der die Schwachen sich selbst überlässt und den Starken alle Freiheit einräumt. Ohne Maske ist die Corona-Gesellschaft eine, in der sich der gesundheitlich Überlegene durchsetzt.“

Kommentar: Mit dieser Argumentation unterstellt die Autorin, dass Menschen mit einer anderen Auffassung gleichsam asozial sind. Sie geht noch einen Schritt weiter und charakterisiert diejenigen, die es ablehnen eine Maske zu tragen als politisch rechts. Ein Dazwischen gibt es nicht, die politische Welt erscheint bipolar.

Eine Widerrede zu dem Artikel schrieb die Ökonomin und Politologin Mona Pauly unter dem Titel „Die Maske ist totalitär“.

Ein Team von Wissenschaftlern hinterfragt das Tragen von Masken in Supermärkten. In diesen läge das Infektionsrisiko bei 0,01%. Die Forscher plädieren für gezielte Maßnahmen und gehen davon aus, dass die Situation zu steuern sei, sofern präventiv Maßnahmen entwickelt werden,

„die die verletzlichen Gruppen schützen (unter aktiv umgesetzter Wahrung der individuellen Würde und Humanität), und wenn die Ressourcen des Gesundheitssystems (Organisation, Bettenkapazität) in der jetzigen Form aufrechterhalten werden“.

Argumente für und gegen das Tragen einer Maske hat die Berliner Zeitung veröffentlicht. Auch in Österreich wird darüber kontrovers diskutiert, so der Bericht einer Debatte unter anderem mit dem Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen).

Foto: Kilian Seiler auf Unsplash

 

Beitrag:

Eine neue Protestbewegung?

Belastungsproben von Demokratie in Zeiten der Krise

Am 01.08. und 29.08.2020 fanden in Berlin Großdemonstrationen statt. Über diese wird kontrovers diskutiert. Was wollen die Demonstrierenden? Was und wer verbirgt sich hinter „Querdenken“? Was sagen die Kritiker? War die Belagerung des Reichstags Teil der Querdenken-Demonstration? Welche Einsichten bieten diese Ereignisse für die Demokratieentwicklung in Zeiten von Pandemie und Krise? Lesen Sie / lest dazu diesen Beitrag.

Foto: M. Ziegler

 

Webinar: Wie erstelle ich ein Wiki?

„Absolut großartig und anregend.“

„Informationen konsolidieren. Wie der letzte Teil einer Unterrichtsplanung.“

„Neues zu Plugins gelernt.“

Drei Rückmeldungen der drei Teilnehmer/innen, die am 31.08.20 die Gelegenheit hatten, an einem mehr als zweistündigen Webinar über die Erstellung eines Wikis teilzunehmen. Anna Dobrowska von CosmoCode erklärte den Kolleg/innen unseres Projekt-Konsortiums, wie man Seiten erstellt, den Nutzerbereich und die Navigation verwaltet, Backups generiert u.v.a.m. Sie führte außerdem in die Welt der Plugins für dieses Wiki ein. Eine inspirierende, inhaltsreiche und ermutigende Lernerfahrung!

 

Gut besucht, auch ohne Werbung

„Es ist toll, wie viel wir voneinander lernen.“

„In zwei Stunden haben wir so viel erlebt. Gelacht, geredet, gespielt, Ideen gesammelt.“

„Ich kann jetzt besser akzeptieren, dass es länger dauert, um mit Deutschen in echten Kontakt zu kommen.“

Drei Rückmeldungen auf unser Spielend sprechen: DIALOG-Café am 02.09.20. Es war eine intensive, kurze Zeit, in der spielerisch die Zunge gelockert, das Zusammenspiel von Körper- und gesprochener Sprache wahrgenommen und erprobt – und viel gefragt wurde. Ein Teilnehmer stellte schließlich seine aktuelle Lektüre vor: „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ von Eugen Ruge. In der arabischen Übersetzung. Gar nicht so leicht, das in eigenen Worten wiederzugeben. Auf Deutsch…

Foto: Kyle Head auf Unsplash

 

Wiki mit neuer Adresse

 

Im Rahmen des Projekts zur Digitalen Grundbildung entstand ein Wiki zu technologischen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten der Digitalisierung. Es ist jetzt dauerhaft über diese Adresse verfügbar. Die Projektbeteiligten freuen sich Ihre / Eure Kommentare! Mehr Informationen zum Projekt gibt’s auf der fünfsprachigen Projektwebsite.

 

 

weltgewandt e.V. auf Telegram

 

Auch wir nutzen nun ebenso diesen Kanal, um Hinweise auf eigene Aktivitäten und Anregungen von anderen zu verbreiten. Unsere Adresse ist: https://t.me/weltgewandt. Wir freuen uns über Ihr / Dein Interesse – und Abonnent:innen.

 

Von der Kunst, Feedback zu geben

 

Die Arbeit an der Lernplattform zur sozioökonomischen Bildung in Europa ist selbst ein Lernprozess. Das wurde bei unserer letzten Videokonferenz am 06.08.20 deutlich. In einem guten Sinn. Zur Diskussion standen zum einen der Beitrag, der von den Kolleg:innen der Universität Wien erarbeitet wurde. Das Thema:„Klima und Ökonomie“. Zum anderen gaben die Projektpartner:innen ihr Feedback auf den Beitrag der estnischen Kollegin zu „Öffentliche Güter und Soziale Wohlfahrt“. Die Kommentare waren differenziert und sachbezogen. Dann kam das Gespräch auf die Frage, warum wir versuchen multiperspektivisch zu sein. Und was heißt das? Überfordert man die Leser:innen, wenn verschiedene Interpretationen zu einzelnen Themen – entsprechend der verschiedenen Denkrichtungen in den Wirtschaftswissenschaften – erwähnt werden? Es zeigte sich, dass die Partner:innen in verschiedenen Kulturen zu Hause sind, Wirtschaft zu denken. Das macht den Charme der Zusammenarbeit aus. Schöner wäre es natürlich, wir könnten zu einem physischen Austausch zusammenkommen und manche Frage intensiver besprechen. Doch wir bleiben am Ball, online.

 

Frischer Wind für die Ökonomie: Website online

 

weltgewandt e.V. koordiniert ein zweijähriges Projekt mit Partnerorganisationen in sechs EU-Ländern zur sozioökonomischen Bildung. Das Konsortium möchte Anregungen zum besseren Verstehen von Ökonomie und ökonomischen Lehrmeinungen bereitstellen. Dazu wird gerade eine sechssprachige Lernplattform erarbeitet. Zu ausgesuchten Themen enthält sie jeweils Kurzversionen in leichter Sprache für alle Bürgerinnen und Bürger. Die ausführliche Version ist für Erwachsenenbildner:innen und Interessent:innen gedacht, die sich eingehend informieren möchten. Die didaktischen Teile mögen dazu anregen, sozioökonomische Fragen in die eigene Bildungsarbeit aufzunehmen. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise musste die Veröffentlichung erster Teile der Lernplattform verschoben werden. Grund dafür ist, dass die Partner:innen die methodischen Teile zunächst gemeinsam erproben und gegebenenfalls überarbeiten möchten. Bis dahin veröffentlichen wir Kurzartikel zu einzelnen Themen. Die Website ist nun online. Mehr Informationen zur Lernplattform finden Sie auf dieser Seite.

 

Webinar: Websites selbst machen

„Ich fühle mich nun eher kundig, selbst eine Website zu erstellen.“

„Eine sehr, sehr schöne Beschreibung der notwendigen Schritte.“

„Ich habe eine Übersicht zu WordPress-Websites,  dem Erstellen von Seiten, Posts,  zu Plugins und Menüs erhalten.“

„Ein gutes Beispiel für das Lernen über Räume hinweg.“

Vier Feedbacks zu unserem internen Webinar am 21.07.2020 zum Aufbau einer eigenen Website mit Teilnehmern aus Focsani/Rumänien, Málaga und Berlin. Die Idee, dieses Wissen zu teilen, entstand während des Projekts zur Digitalen Allgemeinbildung und resultiert aus dem wachsenden Interesse an der Welt des Digitalen und dem Wunsch, nicht nur Konsument:in, sondern auch Produzent:in von Inhalten zu sein.  Das dreistündige interaktive Webinar umfasste Grundlagen wie die Entwicklung des Konzepts einer Website zu Beginn (Idee, Ziele, Zielgruppen, Hauptaussagen usw.), das Verfassen von Textentwürfen, die Berücksichtigung der Rechte von Autor:innen und Fotograf:innen und anderes. Im praktischen Teil wurde auf die Designs (Themes) eingegangen, darauf, wie man eine Seite und einen Beitrag erstellt, wie man sie übersetzt und was bei der Strukturierung der Menüs zu beachten ist. Zudem wurden einige Plugins vorgestellt. Ein separater Teil war dem Page Builder Elementor gewidmet.

Ziel des Webinars war es, die Motivation zu fördern und der Angst nurmehr einen kleinen Platz zu lassen, um …

… selbst eine Website zu erstellen.

 

Wir fragen …

 

Im Rahmen unseres Erasmus+-Projektes Kompetenzausbau 45+ führen wir gerade Interviews mit Migrant/innen und Geflüchteten sowie mit Menschen, die mit ihnen arbeiten. Uns interessiert, was Erwachsene dieses Alters und mit Migrationsgeschichte alles können und gelernt haben, welche Bedarfe und Bedürfnisse sie haben und wie es um ihre digitalen Kompetenzen steht. Wir freuen uns über die große Bereitschaft, an der Umfrage teilzunehmen. Eines wird in allen Interviews deutlich: Sprachkenntnisse sind zentral für alles. Das gilt für Roma, Aussiedler, Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und dem Irak gleichermaßen. Außerdem ist Selbstorganisation integrationsfördernd, und dafür gibt es gute Beispiele in Berlin, siehe etwa den Polnischen Sozialrat. Integration ist auch politisch, weil eine neue Balance zwischen Alteingesessenen und Hinzugekommenen vonnöten ist – ohne, dass die einen gegen die anderen ausgespielt werden. Die Umfrageergebnisse der beteiligten Partnerorganisationen aus fünf Ländern werden in den nächsten Monaten veröffentlicht.

Bild:  Johan Mouchet auf Unsplash, Montage: SB/weltgewandt e.V.

 

Weitermachen, online

 

Europäische Kooperationsprojekte für Erwachsenenbildung haben zum Ziel, sich über Methoden auszutauschen, gemeinsam etwas zu erarbeiten und voneinander zu lernen, unter anderem, indem man die Arbeitskontexte der Partnerorganisationen kennen lernt. Bei kurzen Management-Treffen oder gemeinsamen, längeren Workshops. Normalerweise. Aber normal sind die Zeiten gerade nicht. Also gab es ein weiteres Online-Treffen im Rahmen unserer Kooperation Klima + Wandel. Die Kolleg:innen diskutierten Möglichkeiten, alle geplanten Aktivitäten des zweijährigen Projekts umzusetzen und die Zeit in der jeweiligen ‚home zone‘, wenn wir nicht reisen können, sinnvoll zu überbrücken. Gegenwärtig arbeiten alle an ihren Beiträgen zu dem Online-Kurs über Aspekte des Klimawandels und freuen sich darauf, die didaktischen Teile gemeinsam zu testen. Ende September 2020 in Athen. Hoffentlich.

 

Digitale Allgemeinbildung ganz digital

 

Framatalk/Jitsi meet, GotoMeeting, ClickMeeting, zoom, Skype, Blizz, Adobe Connect, Nextcloud: In Zeiten von Corona werden viele Treffen online abgehalten. Unsere Video-Konferenz am 25.06.20 war ein kleiner Ersatz für das vom 26.-28.06.20 geplante größere Treffen in Berlin. So hießen  weltgewandte Teammitglieder Kolleg/innen des Projekts „Digitale Allgemeinbildung“ aus Rumänien und Spanien virtuell willkommen. Thema war unter anderem unser Wiki. Der ‚Erasmus+ spirit‘ von Kooperation und dem Teilen von Erfahrungen und Wissen war wieder voll zu spüren. 🙂

 

Wir machen weiter – telefonisch und online

Alle öffentlichen Veranstaltungen von weltgewandt e.V. sind derzeit ausgesetzt. Gleichwohl arbeiten wir weiter an unseren Projekten. Auch telefonisch sind wir erreichbar, am besten in der Kernarbeitszeit von Montag bis Donnerstag, 10-16 Uhr und freitags 10-15 Uhr. Kommt / kommen Sie alle gut durch diese Zeit!

Foto: „Der Bevölkerung“, Kunstprojekt zur Gestaltung des Lichthofs des Deutschen Bundestags

 

 

Wiki zu Digitaler Allgemeinbildung

 

Lassen Sie sich inspirieren zum Begriff der Digitalisierung, zu Cyber-Mobbing, Künstlicher Intelligenz, Formen der Online-Zusammenarbeit, Big Data, dem aktuellen Strukturwandel von Öffentlichkeit und anderem mehr: Im Rahmen des Projektes zur Digitalen Mündigkeit erarbeiteten Kolleg/innen aus vier Ländern ein Wiki zu technischen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten der Digitalisierung. Neben Informationen zum Thema enthalten die Beiträge auch didaktische Anregungen (Methodenbeispiele) für die Anwendung in der Erwachsenenbildung. Die Beteiligten freuen sich über Ihre/Deine Kommentare!

 

Klima+Wandel: Website online

 

weltgewandt e.V. koordiniert eine zweijährige Kooperation von Organisationen aus vier Ländern der Europäischen Union zum Thema Klimawandel. Auf der Website des Projekts sind Anregungen zum Klimawandel zusammengestellt sowie Erläuterungen zum Projekt und den beteiligten Partnern zu finden. Die Projektaktivitäten werden dokumentiert und die Ergebnisse – unter anderem ein Online-Kurs – sukzessive veröffentlicht. Viel Spaß beim Lesen!

 

Der aktuelle Strukturwandel von Öffentlichkeit

 

Wiki-Beitrag zu Öffentlichkeit in Zeiten der Digitalisierung, entstanden im Rahmen des Projekts zu Digitaler Grundbildung. Mit Internet und Social Media wird Öffentlichkeit demokratischer, denn Bürger/innen können leichter selbst veröffentlichen und sich nicht nur über Medien, sondern auch über andere Bürger/innen informieren. Zugleich verlieren traditionell etablierte Medien an Einfluss und Deutungsmacht. Wortschöpfungen wie “Fake News” und “Filterblase” markieren vor diesem Hintergrund einerseits einen Sachverhalt. Sie sind andererseits selbst Instrumente im Kampf um die Deutungshoheit. Vertrauen gewinnt in der ’neuen Unübersichtlichkeit‘ an Bedeutung.  Dem ist eine freimütige, Vielfalt spiegelnde und an Argumenten ausgerichtete Diskussionskultur nur zuträglich. Diese zu praktizieren und sich der Tücken von Manipulation zu bewusst zu werden ist eine gesamtgesellschaftliche Lernaufgabe.  Hier geht’s lang zum gesamten Beitrag.

Bild: Mitya Ivanov on Unsplash

 

Big Data – big democracy?

 

Im Rahmen des Projekts zu Digitaler Grundbildung, das weltgewandt e.V. koordiniert, wird ein Wiki zu Aspekten der Digitalisierung erarbeitet. Die deutschsprachige Fassung des Wiki-Beitrags zu Big Data wurde nun veröffentlicht. Er ist wie folgt strukturiert: a) Facetten eines Begriffs, b) Warum big und nicht small?, c) Big data – big market, d) Big data – big brother, e) Big data – big democracy? Hier geht’s lang…

Bild: imgix auf unsplash.com

 

Frühere Posts finden Sie / findest Du auf der entsprechenden subpage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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