Welterkundungen in Wandlitz

Zungenbrecher und politische Bildung im Wald: Ausflug, Picknick und Gespräch | Sie können unterschiedlicher kaum sein: der studierte Meeresforscher, der frühere Chefarzt eines Krankenhauses, die Arbeiterin, diejenigen ohne Bildungsabschluss, der Sozialarbeiter und andere: Gemeinsam machten sich die Projektteilnehmer/innen am 16.09.23 auf den Weg von Berlin-Marzahn in den Norden.

In Wandlitz besuchten sie die dortige Unterkunft für Geflüchtete und sprachen mit Bewohner/innen. Danach ging es zum Liepnitzsee. Mit der Fähre schipperten sie übers Wasser und setzten zur Insel über. Nach einem Spaziergang über märkischen Sandboden war bald ein schöner Platz am See gefunden. Zeit fürs Picknick. Der „Tisch“ war auf einmal voll gedeckt, denn schnell hatten die Anwesenden ihre Rucksäcke um diverse Kulinaria erleichtert.

Als die Mägen gefüllt waren, gab es Nahrung für den Kopf: Zungenbrecher wurden verteilt und theatralisch vorgetragen. „Fischers Fritze“ war als heiterer Zungensport für die deutschen Muttersprachler geeignet. „In Ulm, um Ulm und um Ulm herum. » sowie « Ein braver Hai isst Haferbrei. » war gut für Deutsch auf mittlerem Niveau. « Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten. » brachte dann alle ins Schwitzen. Manche kühlten sich daraufhin im klaren Wasser des Liepnitzsees ab.

Weiter ging es durch den Wald, und als alle sich auf einem langen, umgefallenen Baumstamm in der Sonne räkelten, ergaben sich wiederum intensive Gespräche. Thema war auch Krieg und Frieden. Die aus Syrien Gekommenen haben über die Lage in ihrem Land berichtet und was Verwandte ihnen erzählen. Einer anderer hatte in Odessa studiert. Es war seine zweite Stadt. Und nun ? Braucht es acht Jahre Friedensverhandlungen, wie einst beim Dreißigjährigen Krieg ? Wann wird dafür ein Anfang gemacht ?

« Schön, dass Ihr da wart. » « Wir waren glücklich und erfreut, wundervolle Menschen kennen zu lernen. » « Es war ein sehr schöner Ausflug, und wir haben uns sehr gefreut. »

Die Verkehrsverbindung war nicht günstig, schon gar nicht für Menschen mit Beeinträchtigungen. Das nächste Mal haben wir mehr Autos, so dass alle mitkommen können, die es wollen.

Der Ausflug fand im Rahmen des Projekts „In der Schwebe_verankern“ statt und wird von der abriporta Stiftung gefördert.

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