Geschlechterdemokratie ?

Geschlechter(un)gerechtigkeit gerät im Kontext aktueller Umbrüche und Krisen einmal mehr in die Diskussion. Dabei lassen sich bemerkenswerte Konstellationen feststellen. Bestrebungen, die gegen die Gleichstellung von Frauen gerichtet sind sowie antifeministische Äußerungen – von eher konservativer und rechter Seite. In der Praxis aber vielerorts. Aktivitäten gegen Antifeminismus von Akteuren, die sich als „links“ einschätzen. Und deutlich artikulierte Vorbehalte gegen „Gender-Ideologie“ von rechts und links, mit unterschiedlichen Begründungen. Fragt sich: Wo bleiben die Frauen? Wie blicken sie auf gesellschaftliche Spaltungen? Zumal jene, die sich politisch nicht einmischen, weil sie es nicht oder wenig gelernt haben, ihre Sichtweise öffentlich geltend zu machen? Denn die Ungleichheiten bestehen weiter – Lohnlücke (gender pay gap), zu wenige Frauen in Führungspositionen in Unternehmen, Infrastruktur an Betreuungseinrichtungen und und und.

In der Kooperation „Power. Peace. Poetry. Women’s Perspectives on Society’s Divisions“ (Frauen blicken auf gesellschaftliche Spaltungen) arbeiten Kolleginnen aus Estland, Polen, Irland, Frankreich und Deutschland zu diesen und weiteren Fragen. Ihr Blick war/ist auf das Empowerment von Frauen gerichtet, mit denen sie als Trainerinnen in ihren Organisationen arbeiten. Dazu erprobten sie gemeinsam bewährte Methoden und konnten sich auf diese Weise fortbilden. Ihr Augenmerk lag auf zwei Themenfeldern: 1. das Unsichtbar-machen des Engagements und der Leistungen von Frauen, 2. ihre Ausgrenzung und Diskriminierung. Entstanden sind Methodenbeschreibungen, eine Online-Galerie und ein padlet zu öffentlichen Räumen, ein Video, Geschichten und einiges mehr.  Entstanden ist auch eine Handreichung zu Antifeminismus, Feminismus und den Paradoxien des Neoliberalismus sowie Übungen zur Stärkung der Ausdruckskraft und der kreativen Potenziale von Frauen. Die Methoden sind auf der Projektwebsite veröffentlicht, die Handreichung ebenso.

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