1. Mai und der Achtstundentag

Am 1. Mai 2024 fand auf dem Barnimplatz in Marzahn-Nord ein Maifest statt. Beteiligte unseres DIALOG-Cafés waren dabei und haben gefragt: Warum wird der 1. Mai gefeiert? Sie erinnerten daran, dass alles jahrzehntelang hart erkämpft wurde: Der Achtstundentag und die 40-Stunden-Woche. Vor der kleinen Bühne spielten sie eine Szene zum Blutmai 1929, als Arbeiter/innen und Kommunist/innen trotz des Versammlungsverbots durch den Polizeipräsidenten der SPD, Karl Zörgiebel, auf die Straße gingen und ihren Mund für eine Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen aufmachten. Die Antwort der Polizei war brutal: Denn dafür haben 33 meist unbeteiligte Menschen mit ihrem Leben bezahlt. Rund 250 Menschen wurden verletzt, davon rund 50 Polizist/innen.

Ein Blick in andere Länder zeigte, wie es dort um den Achtstundentag und die 40-Stunden-Woche bestellt ist. In Frankreich gilt beides ohne Unterbrechung seit 1936. Eine Leistung der damaligen Volksfront-Regierung unter Léon Blum. Auch der unbezahlte Urlaub wurde unter seiner Ägide eingeführt. Laut Aussagen von Teilnehmern an weltgewandten Projekten gilt auch in Syrien eine 40-Stunden-Woche. Gearbeitet wird von Sonntag bis Donnerstag, Wochenende ist am Freitag und Samstag. In Großbritannien wiederum ist das Recht auf einen Achtstundentag bis heute nicht gesetzlich verankert. Und wie sieht es in Deutschland aus? Seit 1994 gelten der Achtstundentag und die 40-Stunden-Woche „mit Einschränkungen“. Unter anderem wurde in dem Gesetz weiterhin eine Arbeitswoche von Montag bis Samstag zugrunde gelegt, also eine 48-Stunden-Woche…

Wofür würden Sie heute kämpfen? Wofür würdest du streiken? Diese Fragen stellten wir Interessent/innen an unserem Infostand. In der zweiten Runde unserer Beiträge wurden sie von der Bühne verkündet. Darunter waren: „Für Frieden + Sicherheit auf der ganzen Welt“, „höhere Löhne“, „alle sind gleichwertig“, „höhere Renten“, „Schulen sanieren“ und ganz oft: „Mieten runter!“ .

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