Beim Nachdenken über Inklusion, also das gleichsam selbstverständliche Mit- und Nebeneinander des Unterschiedlichen, werden diejenigen, die benachteiligt sind und deshalb mehr Inklusion erfahren mögen, meist in der Rolle des Rezipienten bzw. der Nutzerin gesehen. So auch in Bezug auf Bibliotheken. Doch was, wenn Menschen mit (leichten) kognitiven und/oder physischen Beeinträchtigungen selbst in einer Bibliothek berufstätig sein möchten?
Dieser Frage ging eine Gruppe von Kolleg/innen aus sechs Organisationen in fünf europäischen Ländern nach. Im Ergebnis entstanden Bildungsmaterialien sowie Podcasts mit kompetenten Gesprächspartnerinnen. Der Schwerpunkt der Kooperation lag auf Schulbibliotheken. Daher stellen wir vor allem Überlegungen, Erfahrungen und Ideen zur Weiterentwicklung dieser chancenreichen Orte für Inklusion vor. Zugleich stellen wir Einsichten der Leiterin einer öffentlichen Bibliothek vor. Motto: “Mehr Inklusion wagen”.
Bei Fragen, Kritik, Anregungen schreiben Sie / schreibt uns gern an info@weltgewandt-ev.de .
Näheres zu der Kooperation in der Projektvorstellung.
Zur Projektwebsite (auf Englisch)
I. Schulbibliotheken – unterschätzte Schätze
Gespräch mit Prof. Dr. Ulrike Wels, Professorin für Grundschulpädagogik und -didaktik und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken Berlin-Brandenburg. Was ist ihr Verständnis von Inklusion? Welche Bedeutung haben Schulbibliotheken für Leseförderung und Bildung? Was kritisiert sie an der Situation der Schulbibliotheken? Was ist ihre Vision einer Schulbibliothek, die offen für alle ist? Welche nächsten Schritte sind dafür zu gehen, damit diese Wirklichkeit wird?
Gespräch mit Maxi, einer jungen Frau mit Seh- und Hörbehinderung. Was hat sie während ihres Praktikums gelernt? Was hat Spaß gemacht? Was war schwierig? Möchte sie weiterhin in einer Bibliothek arbeiten? Was braucht sie dafür?
Gespräch mit Simone Frübing, Schulbibliothekarische Fachberaterin des Bezirksamts Treptow-Köpenick zu Berlin. Wie kann man sich eine Bibliothek als Lern- und Wohlfühlort konkret vorstellen? Was braucht es, um die Idee umzusetzen? Welche Möglichkeiten für mehr Inklusion in und durch Schulbibliotheken könnten damit einher gehen? Wie können Menschen, die in Behindertenwerkstätten unterfordert sind, den Weg in die Arbeitswelt, z.B. einer Schulbibliothek finden?
Gespräch mit Diana Thiele, Mitarbeiterin einer öffentlichen Bibliothek und ehrenamtliche Leiterin einer Schulbibliothek in Berlin. Sie ist außerdem stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken Berlin-Brandenburg. Wie viele Schulbibliotheken gibt es in Berlin? Was charakterisiert eine Schulbibliothek? Wie steht es um das Fachpersonal – und wie soll es bezahlt werden? Ist Inklusion unter prekären Bedingungen überhaupt möglich?
II. Öffentliche Bibliotheken: Mehr Inklusion wagen
Gespräch mit Gabriele Karla, Leiterin der Stadtbibliothek in Bernau bei Berlin. Mit ihren Mitarbeiterinnen konnte sie Erfahrungen mit zwei Praktikantinnen mit Beeinträchtigungen machen. Was hat sie daraus gelernt? Was heißt es, flexible Arbeitsplätze für Menschen mit Benachteiligungen zu schaffen? Wie blickt sie auf Schulbibliotheken und die Möglichkeit, als öffentliche Bibliothek mit ihnen zu kooperieren?
